Autoindustrie

Mercedes feilt an der Strategie

Die Absatzentwicklung im zweiten Quartal spiegelt die Strategie des Vorstands um Ola Källenius wider. Doch die Konzentration auf Luxus hat Risiken.

Mercedes feilt an der Strategie

jh

Die Absatzentwicklung im zweiten Quartal ist ein Spiegelbild der Produktstrategie von Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius. Am oberen Ende des Portfolios wurde ein Viertel mehr der Luxuswagen von Maybach verkauft. 4400 Autos waren der bisher höchste Wert von April bis Juni. Weil es immer noch zu wenige Halbleiter gibt, litt im Luxussegment allerdings der Absatz der AMG-Sportwagen. Im Einstiegssegment mit der A- und B-Klasse sackte der Absatz um ein Drittel ab. Das liegt auch an der Chipknappheit, aber zudem an dem Ausbau des Geschäfts mit Luxusautos, für die die begehrten Bauteile bevorzugt reserviert werden. Bis 2026 soll der Absatz im Topsegment um 60% zunehmen – verglichen mit 2019. Am unteren Ende peilt der Vorstand einen Rückgang um ein Viertel an und will die Zahl der Karosserievarianten von sieben auf vier reduzieren. Über ein Ende der A- und B-Klasse wird in der Branche schon seit längerem spekuliert. Auffälligste Risiken dieser Strategie sind der Wegfall relativ günstiger Einstiegsmodelle und schrumpfende Skaleneffekte – etwa für die so wichtige Software.