Im DatenraumImmobilienmarkt

Mieter zahlen für den Wohnungsmangel

Die Wohnungsknappheit gerade in Ballungszentren führt zu kräftig steigenden Mieten. Da die Einkommen nicht Schritt halten, verschlingt das Wohnen einen wachsenden Anteil des verfügbaren Budgets.

Mieter zahlen für den Wohnungsmangel

Immobilienmarkt

Mieter zahlen für den Wohnungsmangel

hek Frankfurt

Knappe Güter werden teurer. Das zeigt sich am Wohnungsmarkt. Die Neuvertragsmieten in führenden deutschen Großstädten sind in nur zwei Jahren um zweistellige Prozentsätze geklettert. Vorn liegt Berlin mit einem Anstieg um gut 22% zwischen 2022 und 2024. Auch in kleineren Metropolen, den B- und C-Städten, zogen die Neuvertragsmieten häufig um grob ein Zehntel an, geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.

Wird Wohnen zum Luxus?

Da auch im laufenden Jahr viel zu wenige neue Wohnungen entstehen, ist keinerlei Entspannung in Sicht. Die Mietregulierung schützt vor allem Bestandsverträge. In Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt sind zwar auch Neuverträge reglementiert, aber die Begrenzung auf 10% Aufschlag zur ortsüblichen Vergleichsmiete läuft oft ins Leere. Daher wächst die Kluft zwischen Bestands- und Neumieten. Nach Berechnungen des Sachverständigenrats erreicht der Abstand bis zu 25% in einigen Großstädten.

Deutschland ist Mieterland

Aus dem Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen geht hervor, dass die Nettokaltmiete im Bundesschnitt im Dezember 2024 um 2,1% höher war als im Vorjahresmonat, während die Angebotsmieten um 4,7% zulegten. In Berlin werden in Angeboten 15,74 Euro kalt je Quadratmeter aufgerufen (+8,5%), in München sogar 21,70 Euro (+4,3%). In ländlichen Regionen sind die Mieten im Normalfall sehr viel niedriger. Im Bundesschnitt waren es 2022 laut Mikrozensus brutto 8,70 Euro.

Der Mietanstieg trifft Menschen in Deutschland besonders stark, weil mehr als die Hälfte der Bevölkerung zur Miete wohnt. Das ist der höchste Wert in der EU. Im Schnitt geben Haushalte hierzulande fast ein Viertel ihres verfügbaren Einkommens für Wohnen aus, drei Prozentpunkte mehr als im Jahr 2020.

Bei Alleinerziehenden beträgt der Anteil 31,6%, während zwei Erwachsene ohne Kind mit 22,4% auskommen.

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