Negativzinsen auf Spareinlagen und fehlende Konsummöglichkeiten wegen der Pandemie treiben die Bundesbürger immer mehr in Aktien und Fonds. Nach Schätzungen der DZBank erreichte der Anteil des Geldvermögens, der per Ende 2021 in diesen Wertpapierkategorien lag, zusammen fast 22%, während es 2013 nur 14% waren. Das ist mal eine gute Nachricht in diesen Zeiten. Und der Mut, in riskantere Anlageformen zu investieren, hat sich gelohnt: Geschätzte 130 Mrd. Euro an Kursgewinnen vermehrten das Geldvermögen der Deutschen und trieben dieses auf ein Rekordniveau von 7,7 Bill. Euro – neben der weiterhin hohen Sparquote. Natürlich waren dies zunächst einmal Kursgewinne auf dem Papier, die zum richtigen Zeitpunkt vom Anleger in bares Geld umgewandelt werden müssen, wozu neben Glück auch Nerven gehören. Angesichts zunehmender Wertpapiersparpläne wird ein glückliches Händchen in dieser Hinsicht indes weniger bedeutsam – und gerade dies könnte beim nächsten Börsenabsturz das zarte Pflänzchen Wertpapierkultur am Leben erhalten.