Landwirtschaft

Niedriglöhner im Glück

Covid und Brexit haben dazu geführt, dass sich der Arbeitskräftemangel in der britischen Landwirtschaft weiter verschärft hat. Das verhilft Niedriglöhnern zu erstaunlichen Einkommenssprüngen.

Niedriglöhner im Glück

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Die britischen Landwirte suchen händeringend nach Erntehelfern. Wesentlich mehr Produkte aus eigener Produktion könnten auf den Markt kommen, wenn es nicht an Pflückern, Verpackungsmitarbeitern und Fahrern fehlen würde. Das sorgt für erstaunliche Einkommenssprünge. Eine Farm in Lincolnshire sah sich gezwungen, die Löhne in ihrem Verpackungszentrum um 60 % auf annähernd 20 Pfund die Stunde zu erhöhen. Hinzu kommt eine tägliche Prämie von 20 Pfund dafür, dass man zur Arbeit erscheint. Die Pandemie und der Brexit haben dazu geführt, dass Tausende Saisonarbeiter aus den Armutsregionen Süd- und Osteuropas fehlen, auf die britische Großbauern in der Vergangenheit gerne zurückgegriffen haben. Der Versuch, von ihren Arbeitgebern in die Kurzarbeit geschickte einheimische Kräfte anzuheuern, scheiterte im vergangenen Jahr kläglich, obwohl der Zusatzverdienst zu keinerlei Abzügen geführt hätte. Schon werden Rufe laut, die Armee als Erntehelfer einzusetzen. Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen wären die tragfähigere Lösung.