Palantir kommt auf eine schwindelerregende Bewertung
Palantir-Aktie
Extrem hohe
Bewertung
Von Dieter Kuckelkorn
Die Aktie des amerikanischen Big-Data-Technologiekonzerns Palantir hat eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Sie ist extrem hoch bewertet mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Ergebnisse der vergangenen zwölf Monate von knapp 553, so dass selbst Nvidia mit 47 vor Neid erblassen müsste. Gleichwohl hat die Aktie nach der Vorlage des Quartalsergebnisses an der Nasdaq einen Tagesgewinn von 24% hingelegt. Binnen eines Jahres ergibt sich damit ein Kursgewinn von rund 340%. Palantir kommt auf eine Marktkapitalisierung von inzwischen 237 Mrd. Dollar, bei einem Jahresumsatz für 2024 von lediglich 2,9 Mrd. Dollar. Dies sind schwindelerregende Dimensionen.
Die Quartalszahlen, die die Erwartungen deutlich übertrafen, sind aber durchaus beeindruckend mit einem Anstieg des Umsatzes im vierten Quartal um 36%, wobei das Geschäft mit den Regierungskunden, die auf die Technologien des Unternehmens zur Überwachung der Bevölkerung scharf sind, um 45% zunahm. Kritiker haben Palantir oft den hohen Anteil der Regierungsgeschäfte vorgeworfen, allerdings lässt sich einwenden, dass mit zunehmenden geopolitischen und sozialen Konflikten gerade hier Wachstumspotenziale zu sehen ist. So wird am Markt davon ausgegangen, dass Palantir über gute Beziehungen zur Trump-Administration verfügt und damit als einer der großen Nutznießer der US-Wahlen gilt. Palantir bietet auch Dienstleistungen und Software für Kriegsparteien wie die Ukraine an, ohne Zweifel ein Wachstumsfeld. Dem umtriebigen CEO Alex Karp ist es zudem gelungen, Unternehmen und Aktie glaubhaft als KI-Wert zu positionieren – dieser Hype hat die Aktie ebenfalls angetrieben.
Allerdings haben, trotz aktuell nach oben angepasster Kursziele, viele US-Analysten inzwischen kalte Füße bekommen, es gibt nur noch zwei Kaufempfehlungen und eine Einstufung mit „Overweight“ – bei 15 Anlageurteilen mit „Halten“. Palantir wird in Zusammenarbeit mit der Trump-Administration sehr große neue Ertragspotenziale erschließen müssen, um längerfristig die Anleger bei Laune zu halten.