Panettas Präferenzen
bg
Zwischen den Zeilen lässt sich ganz gut heraushören, welche Präferenzen EZB-Direktor Fabio Panetta für die Zukunft eines möglichen digitalen Euro hegt. Das Gros der Abwicklung soll über die in Weiterentwicklung befindliche Target-Infrastruktur im Interbanken-System (Wholesale CBDC) erfolgen, die über Trigger-Lösungen per APIs mit DLT-Plattformen verbunden wird. Auch auf Target gebe es Werkzeuge für automatisierte Zahlungen, so dass Blockchains kaum einen Vorteil bieten könnten, sagt Panetta. Das ist sicher richtig, nur versprechen reine DLT-Systeme für „tokenized cash“ doch erhöhte Funktionalitäten im unmittelbaren Settlement, was denn doch danach verlangt, dass die EZB tatsächlich DLT-basiertes Zentralbankgeld bereitstellt. Denn nur so dürfte eine Wholesale CBDC konkurrenzfähig bleiben gegenüber tokenisiertem Giralgeld und Stablecoins – und Zentralbankgeld braucht hohe Akzeptanz für seine Verbreitung, um dann im Sinne der Finanzstabilität die Konvertibilität des privaten digitalen Geldes als Anker zu garantieren.