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Schlechte Ernten, hohe Preise bei Arabica-Kaffee und Kakao

Schlechte Ernten und hohe Preise, aber auch Spekulation sowie der Einfluss der Politik von EU und der kommenden Trump-Administration treiben die Preise für Arabica-Kaffee und Kakao stark nach oben.

Schlechte Ernten, hohe Preise bei Arabica-Kaffee und Kakao

Kaffee und Kakao

Schlechte Ernten, hohe Preise

Von Dieter Kuckelkorn

Wieder einmal gibt es aus Sicht der Nachfrager schlechte Nachrichten von den Rohstoffmärkten: Die Notierungen der aus Sicht vieler Büroarbeiter und Schokoholics strategisch wichtigen Rohstoffe Kaffee und Kakao gehen durch die Decke. Die qualitativ hochwertige Kaffeesorte Arabica ist mit zuletzt in der Spitze 3,3545 Dollar je Pfund so teuer wie seit 47 Jahren nicht mehr. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich ein Preisanstieg um rund 75%. Und der Kakaopreis nähert sich mit derzeit bis zu 9.437 Dollar je Tonne wieder seinem Rekordhoch vom April von 11.722 Dollar an.

Dürre in Brasilien

Die Gründe dafür sind sehr ähnlich. Am Kakaomarkt sind es schlechte Ernten in den wichtigen Anbauländern Elfenbeinküste und Ghana. Der Arabica-Preis wird von entsprechenden Problemen beim bedeutendsten Produzenten Brasilien angetrieben. Dort wird wegen Dürre mit einer niedrigen Ausbeute gerechnet. Sorgen wegen des Wetters gibt es auch in Kolumbien, dem zweitwichtigsten Arabica-Produzenten, sowie in Costa Rica und Honduras. Schwierigkeiten gibt es aber ebenso in Vietnam, dem wichtigsten Anbauland der billigeren Sorte Robusta, was das Ausweichen der Kaffeeröster auf diese verhindert. Robusta hat sich seit Jahresanfang bereits um 88% verteuert. In Vietnam gab es zu große Trockenheit in der Wachstumsperiode und Starkregen zu Beginn der Ernte.

Einfluss der Politik

Aber wie an vielen anderen Rohstoffmärkten ist es bei Kaffee auch der Einfluss der Politik, der die Notierungen aktuell nach oben treibt. So gibt es am Markt erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der Auswirkungen der Verordnung der Europäischen Union zu entwaldungsfreien Lieferketten. Und sowohl das BRICS-Mitglied Brasilien als auch das wirtschaftlich stark auf China ausgerichtete Vietnam drohen Ziele von Strafzöllen der neuen Trump-Administration werden.

Umfangreiche Spekulation

Und es gibt einen weiteren preistreibenden Faktor, der sich quer durch viele Rohstoffmärkte zieht: Das Niveau an Long-Positionen spekulativer Adressen wie Hedgefonds, mit denen diese die Preise weiter antreiben, ist nach US-Marktdaten gegenwärtig sehr hoch.

Die Zeche zahlen die Konsumenten, die in vielen Industrieländern unter den in den vergangenen Jahren bereits stark gestiegenen Lebenshaltungskosten leiden.

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