Zumindest in einer Hinsicht waren die Ergebnisse des Klimastresstests der Bank of England bemerkenswert: Sam Woods, der Chef der britischen Bankenaufsicht, appellierte implizit an die Finanzbranche, Öl- und Gaskonzerne vorerst weiter zu finanzieren. Damit dürfte er sich unter den Weltuntergangsgläubigen, die in Großbritannien Ausfahrten von Raffinerien blockieren und Zapfsäulen an Tankstellen unbrauchbar machen, keine Freunde machen. Doch hätte es weitreichende wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen, CO₂-intensiven Unternehmen die Fi­nanzierung zu verweigern, wie der Regulierer ausführte. Dazu gehörten höhere Energiepreise, die denen ähneln könnten, deren negative Auswirkungen man derzeit zu spüren bekomme. Woods hat natürlich recht. Sorry, Greta. Doch haben Kampagnen für den Stopp der Finanzierung fossiler Brennstoffe weltweit großen Anklang gefunden. Man darf gespannt sein, ob die Finanzbranche, die dieser Tage um jeden Preis grün sein will, auf Woods hört. Wenn nicht, könnte es schnell ungemütlich werden.