Sturmreif geschossen
hei
Die Liste strategischer Fehlschläge von Vodafone ist zu lang, als dass der Abgang von Nick Read als Konzernchef Ende vergangenen Jahres allein schon eine schnelle Wende zum Besseren hätte bringen können. Von der angestrebten aktiven Rolle in der Konsolidierung der Branche in Europa ist bisher nichts zu sehen. Abspaltung und IPO der Funkturmtochter Vantage Towers haben dem Aktienkurs der Mutter wenig gebracht, und für das schon wieder geplante Going Private muss womöglich mehr als der IPO-Erlös reingebuttert werden. Der Kauf von Kabel Deutschland und Unitymedia ist ein Milliarden-Desaster, die Kabelinfrastruktur in Deutschland muss durch Glasfaser überbaut werden. Der Mobilfunkriese ist sturmreif geschossen, wie der Einstieg von Liberty Global zeigt, die für knapp 5% der Anteile nur rund 225 Mill. Pfund aufwenden musste. Allerdings wird der Kabelkonzern für einen Return auf sein Finanzinvestment viel Geduld aufbringen müssen, nicht zuletzt deshalb, weil inzwischen viele Großaktionäre bei Vodafone mitreden wollen.