„Trump Trade“ auf Energieaktien
Hedgefonds
„Trump Trade“
auf Energieaktien
Von Dieter Kuckelkorn
Nach den Beobachtungen der US-Investmentbank Goldman Sachs finden in den Reihen der amerikanischen Hedgefonds derzeit interessante Umschichtungen in der Aktienanlage statt. So werden derzeit in einem seit fünf Jahren nicht mehr gesehenen Tempo Industrietitel verkauft. Die frei werdenden Mittel werden vor allem in Aktien aus dem Energiesektor umgeschichtet, zitiert Reuters aus dem Research von Goldman.
Was hier vom sogenannten Smart Money gespielt wird, lässt sich als der sogenannte „Trump Trade“ bezeichnen. Denn sollte sich Donald Trump in den Wahlen im November durchsetzen, dürfte seine Politik für die Branche der fossilen Energieträger sehr vorteilhaft sein, wird allgemein erwartet. Aus dem Interesse der Hedgefonds an den Energieaktien lässt sich aber nicht unbedingt ablesen, dass die Hedgefondsmanager fest mit einem Wahlsieg Trumps rechnen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass auch die Präsidentschaft von Joe Biden, dessen Politik aller Wahrscheinlichkeit von einer Präsidentin Kamala Harris weitgehend unverändert fortgeführt würde, trotz aller Rhetorik für eine grüne Transformation eine gute Zeit für die Öl- und Gaskonzerne gewesen ist – auch wenn sich dies nicht immer in den Aktienkursen niederschlug. So hat es beispielsweise 2023 einen Rekord der amerikanischen Ölförderung gegeben. Allerdings ist zu vermuten, dass sich die Lage der Konzerne unter einer Trump-Administration noch einmal verbessern dürfte, weil für diesen bekanntlich ein hohes Maß an Regulierung ein rotes Tuch ist. In jedem Fall aber lässt sich sagen, dass Energieaktien als interessantes und wenig risikoreiches Investment gelten.
Aus einer anderen Positionierung der Hedgefonds lässt sich indes erahnen, dass das „Smart Money“ einem Wahlsieg Trumps nach wie vor eine durchaus hohe Wahrscheinlichkeit bemisst. So hat bei der jüngsten Korrektur im Bereich der Technologie-, Halbleiter- und KI-Aktien zweifellos eine Rolle gespielt, dass Trump unmittelbar zuvor höhere Strafzölle gegen China und eine Kürzung der Unterstützung für Taiwan gefordert hatte.