Unklarheit auf Italienisch
jh
Wenn sich die Akteure an die Dramaturgie von simplen Serien hielten, käme es auf der Hauptversammlung am 5. Mai zum Duell: die Aufsichtsratskandidaten der deutschen Seite von ProSiebenSat.1 gegen Alternativbewerber des italienischen Großaktionärs Media for Europe (MFE) der Familie Berlusconi. Doch einen solchen Showdown werden der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Brandt und sein designierter Nachfolger Andreas Wiele im Gespräch mit MFE wohl verhindern. Zudem blieb die seit dem Einstieg vor drei Jahren immer mal wieder plötzlich von den Italienern in die Öffentlichkeit gebrachte Kritik am Management und der Strategie von ProSiebenSat.1 nur Wortgeklingel. Wie sich MFE einen europäischen Senderverbund vorstellt, ist weiterhin unklar. Auf den ersten Blick und auch auf den zweiten sind Vorteile nicht zu erkennen: ProSiebenSat.1 konzentriert das Programm auf lokale und Live-Inhalte. Das sehr teuer gewordene Geschäft mit amerikanischen Filmen und Serien überlässt das Unternehmen den Streaming-Plattformen. Was MFE also will, ist im Dunkeln.