USA und EU bei strategischen Mineralien weit abgeschlagen
Strategische Mineralien
USA und EU weit abgeschlagen
ku Frankfurt
Im neuen Zeitalter der sich intensivierenden geopolitischen Konflikte um die globale Hegemonie spielen Technologie und Rüstung zentrale Rollen. Daher ist der Zugang zu Rohstoffen, die für Rüstung, Rüstungselektronik und Themen wie Künstliche Intelligenz unerlässlich sind, von entscheidender Bedeutung. Der Verbrauch wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten voraussichtlich weiter deutlich steigen (vgl. Grafik). Im Rahmen der Deindustrialisierung und der Verlagerung insbesondere der die Umwelt stark belastetenden Rohstoffindustrien in die Länder des globalen Südens sind die USA und Europa allerdings weit ins Hintertreffen geraten, was den Zugang zu diesen Mineralien betrifft.
China kontrolliert den Markt
Insbesondere bei den Seltenen Erden kann man davon sprechen, dass China den Markt kontrolliert: Rund zwei Drittel des Angebots auf dem Weltmarkt stammt aus dem Reich der Mitte (vgl. Grafik), das von den USA und Europa immer stärker als Gefahr für deren globale Vormachtstellung angesehen wird. Aber auch andere große Produzenten strategisch wichtiger Rohstoffe wie Brasilien und der Kongo, der beispielsweise 75% des weltweiten Angebots an Kobalt beisteuert, entziehen sich zunehmend dem Einfluss der USA und Europas.
Brasilien ist in einer führenden Position innerhalb des neuen Staatenbündnis BRICS aktiv, das unter anderem neue Strukturen für den internationalen Handel und Finanztransaktionen unabhängig vom Westen erschaffen will.
Kaum noch Produktion im Westen
In Nordamerika und Europa gibt es kaum noch Produktion dieser strategisch wichtigen Rohstoffe, die Hoffnungen von US-Regierung und EU richten sich daher momentan darauf, an die nicht unerheblichen Rohstoffvorkommen der Ukraine zu kommen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Konflikte und Kriege um die genannten Rohstoffe in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ausweiten werden, da sich in den kommenden zehn Jahren eine weite Angebotslücke auftun dürfte (vgl. Grafik).
