Vorweihnachtliche Rabattschlacht kostet Händler Geld
Black Friday
Verhängnisvolle Rabattschlacht
ab Köln
Mit dem Black Friday ist am vergangenen Freitag die Black Week, eine der größten Rabattschlachten im Einzelhandel, zu Ende gegangen. Die Euphorie der Konsumenten ist ungebremst, doch die Händler stellt die mittlerweile fast alle Produktkategorien umfassende Aktionswoche vor immense Herausforderungen, nicht nur in der Logistik.
Gerade betriebswirtschaftlich muss mancher Händler Federn lassen – allen voran im E-Commerce. Wenngleich die Umsätze am Black Friday und Cyber Monday nach Angaben des Deutschen Handelsverbands seit 2016 durchschnittlich um 15% jährlich zugelegt und sich inzwischen bei fast 6 Mrd. Euro eingespielt haben, ist das nur die halbe Wahrheit. Denn der Konsument hat mittlerweile gelernt, die Rabattwoche kurz vor Weihnachten zur Geschenke-Schnäppchenjagd umzufunktionieren. Käufe werden einfach in die Rabattwoche verschoben.
Umsatz meist nur verschoben
Wie aus einer Analyse der Unternehmensberatung Kearney und des AI-Pricing-Anbieters 7Learnings hervorgeht, schrumpft der vermeintliche Zusatzumsatz deutlich zusammen, wenn die niedrigeren Erlöse in den vor- und nachgelagerten Wochen gegengerechnet werden. Insgesamt erreicht der Umsatzzuwachs dann nur noch 7%. Von der Profitabilität dieser Zusatzerlöse ganz schweigen.
Faktisch legt der Handel in seiner Gesamtheit drauf. Denn das Ergebnisplus aus dem Zusatzumsatz wird vom Ergebnisausfall in den umsatzschwächeren Wochen mehr als aufgefressen. Ohne übermäßige Rabatte aber können die kleinen Händler gegen Platzhirsch Amazon nicht bestehen. Wie aus einer Umfrage von Kearney hervorgeht, sind hohe Preisnachlässe für 70% der Befragten der Hauptgrund, sich am Black Friday ins – meist virtuelle – Verkaufsgetümmel zu stürzen.