KommentarInnovationsagenda 2030

Warmlaufen für den Start-up-Gipfel

Venture-Capital-Finanzierungen brauchen hierzulande bessere Bedingungen. Der Startup-Verband legt eine taugliche Blaupause für die Bundesregierung vor.

Warmlaufen für den Start-up-Gipfel

Innovationsagenda 2030

Warmlaufen für den Start-up-Gipfel

Von Angela Wefers

Der Start-up-Gipfel der Bundesregierung in der kommenden Woche lässt die Protagonisten der Branche zur Hochform auflaufen. Mit etwas Vorlauf zum Termin präsentierte der deutsche Startup-Verband mit Verena Pausder an der Spitze eine umfassende Innovationsagenda für die Bundesregierung. Es gibt kein Erkenntnisproblem. Venture-Capital-Finanzierungen müssen um ein Vielfaches höher sein, wenn Deutschland Ideen in der Wirtschaft vorantreiben und für den Markt umsetzen will. Es mangelt an Kapital in der Wachstumsphase und an großen Losen für innovative industrielle Unternehmen, die anderen Zyklen und Marktgesetzen folgen als schnelle, IT-getriebene Gründungen.

Taugliche Agenda

Der Verband listet präzise und umfänglich auf, was nötig ist, um ideenreiche Gründer und innovative Firmen in Deutschland zu beflügeln – bis hin zu den unzulänglichen Exit-Möglichkeiten. Lösungen sind dafür gefragt, nicht nur in Deutschland, auch in Europa. Deutsche und europäische Tech-Unternehmen suchen den Weg über US-Börsen an den Publikumsmarkt, weil die Bedingungen dort besser sind. Dies schwächt die Wirtschaftskraft hierzulande – nicht zuletzt durch abgewanderte Unternehmen, die hier mit staatlicher Förderung angeschoben worden sind. Die Agenda des Startup-Verbandes ist keine überzogene Wunschliste von Lobbyisten, sondern eine taugliche Vorlage, wie es vorangehen kann.

Klimatransformation und Digitalisierung brauchen gute Ideen und Geld – Mittel, die der Kreditsektor in frühen Finanzierungsphasen nicht bereitstellen kann. Für die Bundesregierung rangiert das Thema Innovationsfinanzierung oben auf ihrer Agenda. Sie hat seit Sommer 2022 eine Start-up-Strategie. Dennoch müsste vieles schneller gehen. Gute Ideen im Zukunftsfinanzierungsgesetz I waren innerhalb der Ampel zerrieben worden. Nun gibt es Chancen für eine zweite Auflage, aber unter Zeitdruck, wenn weitere Reformen vor der Bundestagswahl 2025 kommen sollen. Hoffnung gibt, dass die Bundesregierung ihre Start-up-Strategie fortschreiben will. Dies kündigt das Wirtschaftsministerium groß für den Tag des Start-up-Gipfels an.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.