Weg mit der rosaroten Brille in der Geldanlage!
jsc
Ach, wie schön ist es doch, sich zu verlieben! Wenn das Herz schneller schlägt und die Gefühle überschwappen, fällt ein nüchterner Blick auf die Eigenarten des liebsten Menschen manchmal schwer. Von einer rosaroten Brille ist dann die Rede: Unangenehmes filtert dieses Nasengestell einfach heraus, erst hinterher, falls die frische Liebe scheitern sollte, scheint alles klar. Wie blöd, dass viele Menschen auch in der Geldanlage eine rosarote Brille auf der Nase tragen: Sie sehen nicht, wenn die Inflation ihr Vermögen auffrisst, denn die nominalen Werte auf dem Konto und im Depot leuchten in wundervollen Farben. Ob die „Money Illusion“, vor der Ökonomen regelmäßig warnen, auch mit Kribbeln im Bauch und Blümchen und Bienchen zu tun hat, ist nicht bekannt. Die Folgen der geschönten Sicht können aber ebenfalls dramatisch sein, wenn das Geld in späterer Lebensphase plötzlich nicht mehr reicht. Eine Antwort, was Sparerinnen und Sparer angesichts von Inflation tun sollten, ist schwer genug. Noch schlimmer wird es, wenn sie gar nicht erst hinsehen wollen.