Wie man Panik inszeniert
hip
Folgt man der atemlosen Berichterstattung der britischen Rundfunkmedien, könnte man glauben, dass sich das Land in einer tiefen Existenzkrise befindet: endlose Schlangen an den Tankstellen, leere Supermarktregale – und an allem ist der Brexit schuld. Tatsächlich verfügt das Land über ausreichend Kraftstoffe. Wegen des Lkw-Fahrer-Mangels konnten jedoch einige Tankstellen nicht beliefert werden. Wäre das nicht maßlos aufgebauscht worden, würde nun nicht jeder versuchen, seinen Tank randvoll zu machen. Die Autofahrer, denen weisgemacht wurde, der Sprit werde knapp, handeln dabei nicht panisch, sondern völlig rational. Das führt jedoch dazu, dass auch Tankstellen, die ordentlich beliefert wurden, der Sprit ausgeht. So inszeniert man eine Krise. Dahinter stecken handfeste Interessen: Den britischen Spediteuren, die noch keinem Streit aus dem Weg gegangen sind, geht es darum, auch in Zukunft auf Billigarbeitskräfte aus der EU zurückgreifen zu können. Sie wollen schließlich weder höhere Löhne noch bessere Arbeitsbedingungen bieten müssen.