Zu Füßen des Zeitgeistes
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Südzucker-Chef Niels Pörksen hat eine modifizierte Strategie für die Gruppe vorgestellt. Mittels „2026 plus“ soll der Konzern von einem Verarbeiter von Agrarrohstoffen, in erster Linie Zuckerrüben, zu einem „Partner für pflanzenbasierte Lösungen“ entwickelt werden – „für eine lebenswerte, gesunde und nachhaltige Welt“, wie es ganz dem Zeitgeist entsprechend heißt. Der natürlich in Englisch formulierten Zielsetzung „Get the Power of Plants“ folgend soll die Gruppe deutlich mehr Zusatzprodukte und -leistungen entwickeln und produzieren, die dann nicht nur der Ernährung dienen müssen – wie beim ebenfalls börsennotierten Ethanolhersteller Cropenergies, einer 69-Prozent-Tochter von Südzucker, die seit vielen Jahren Biokraftstoff anbietet. Nur weil in der Strategiepräsentation überbeanspruchte Schlagworte wie Nachhaltigkeit und CO2-Bindung betont wurden, muss die Richtung nicht falsch sein. Aber solange das Management nichts zu den Kosten der Neuausrichtung sowie den mittelfristigen Wirkungen auf Umsatz und Ergebnis sagt, ist das Misstrauen der Anleger verständlich – der Kurs gab um 4% nach.