Zwei Fragen für die Autobranche
jh
Den Optimismus lässt sich der Vorstand von BMW nicht nehmen. Voller Selbstvertrauen auf die eigenen Produkte und den hohen Auftragsbestand ist das Management ins zweite Halbjahr gestartet. Dass nun im gesamten Jahr mit einem leichten Absatzrückgang gerechnet wird, liegt am Halbleitermangel. Der Rückstand von 13% nach den ersten sechs Monaten lässt sich nicht aufholen. Der Kurs der Stammaktie reagierte mit einem Abschlag von zeitweise fast 7% am Mittwoch. Mercedes-Benz dagegen erwartet auch nach einem Minus von 7% im ersten Halbjahr einen leichten Absatzanstieg. Doch die Unterschiede sind nicht so groß, wie die Differenz der Zahlen vermitteln könnte, denn es gibt einen erheblichen Basiseffekt: 2021 steigerte BMW den Pkw-Absatz um 8% auf ein Rekordniveau, der Konkurrent musste einen Rückgang um 5% hinnehmen. Auch Modellzyklen und der Marktstart neuer Autos beeinflussen die Absatzentwicklung. Entscheidend sind jetzt zwei andere Fragen: Kann sich das Premiumsegment gegen die sich anbahnende Rezession stemmen? Und wie stark lassen sich die Preise noch erhöhen?