Advent und Cinven als Retter für Thyssenkrupp
Nach einem drei Monate dauernden Tauziehen milliardenschwerer Private-Equity-Häuser war der Deal am 28. Februar 2020 reif für den Abschluss. Der Aufsichtsrat des finanziell angeschlagenen Industriekonzerns Thyssenkrupp unter der Führung des Ex-Siemens-Managers Siegfried Russwurm trifft die Entscheidung: Im Bieterrennen um die Aufzugssparte hat sich das Konsortium um die Finanzinvestoren Advent und Cinven mit ihren Deutschland-Chefs Ranjan Sen und Bruno Schick gegen das Konsortium um den Konkurrenten Blackstone mit einem Preis von 17,2 Mrd. Euro durchgesetzt. Mit den Einnahmen kann Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz das gefährliche Loch in der Bilanz stopfen, das zu diesem Zeitpunkt aus 9 Mrd. Euro Pensionsverpflichtungen und 7 Mrd. Schulden besteht.
Es handelt sich bei der Transaktion um die größte Private-Equity-Übernahme in Europa der vergangenen zehn Jahre. Dennoch bleibt die genaue Verteilung der Anteile im neuen Eigentümerkreis ein gut gehütetes Geheimnis. Klar ist nur: Zum Konsortium um Advent und Cinven gehören auch die RAG-Stiftung aus Essen, die mit ihren Erfahrungen aus der Abwicklung des Steinkohlebergbaus den Bietern regionales Vertrauen im Ruhrgebiet verschafft, sowie der Staatsfonds Abu Dhabi. Advent und Cinven erhalten für die Übernahme des Aufzuggeschäfts von Thyssenkrupp für gut 17 Mrd. Euro den Corporate Finance Award in der Kategorie Private Equity.
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