Inflationsangst

Anleger reagieren verunsichert

Höhere Rohstoffpreise und damit wieder größer werdende Inflationssorgen haben Anleger am Aktienmarkt am Dienstag wieder in die Flucht getrieben. Der deutsche Leitindex Dax sackte am Vormittag um 2% auf 15.091,92 Punkte ab. Die Bestmarke von gut...

Anleger reagieren verunsichert

Höhere Rohstoffpreise und damit wieder größer werdende Inflationssorgen haben Anleger am Aktienmarkt am Dienstag wieder in die Flucht getrieben. Der deutsche Leitindex Dax sackte am Vormittag um 2% auf 15.091,92 Punkte ab. Die Bestmarke von gut 15.501 Punkten rückte nach zuletzt vier Erholungstagen damit wieder in die Ferne. Der MDax büßte im frühen Handel sogar 2,40% auf 31.671,89 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 folgte dem Strudel mit 2% nach unten. Zuvor waren auch in den USA und Asien die Aktienmärkte auf Talfahrt gegangen, allen voran die Technologiewerte an der New Yorker Nasdaq.

„Die Ursache für die erneuten Turbulenzen liegt wieder einmal bei der Inflation“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Denn damit drohten auch steigende Zinsen und Anleihen könnten wieder eine Alternative zu Aktien werden. Die Inflationserwartungen in den USA sind mit einer Rate von 2,73% auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen.

Es sei schon erstaunlich, wie plötzlich das Inflationsthema wieder aufgetaucht sei, nachdem ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht am Freitag erst einmal solche Sorgen gedämpft hatte, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda.

Jüngste Aussagen aus den Reihen der EZB zeigten im Handel mit dem Euro kaum Auswirkungen. In einem Fernsehinterview hatte EZB-Direktorin Isabel Schnabel gesagt, dass die Inflation in Deutschland bald über die Marke von 3% steigen könnte. Allerdings machte die Notenbankerin deutlich, dass der Anstieg der Teuerung nur zeitweise sein werde und dass die EZB durch diesen Zuwachs „hindurchschauen“ werde.

Am Dienstag dürften am Devisenmarkt neue Konjunkturdaten aus Deutschland stärker in den Fokus rücken. Das Mannheimer ZEW-Institut veröffentlichte am späten Vormittag die Resultate seiner monatlichen Umfrage unter Finanzfachleuten. Das Barometer, das die Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten sechs Monaten anzeigt, stieg im Mai um 13,7 auf 84,4 Zähler. Das ist der höchste Wert seit Februar 2000. Die Anleger reagierten auf die positiven Daten jedoch zunächst nicht.