Chinas Börsen erholen sich – Untersuchungen zu IPOs
Bei chinesischen Tech-Aktien zeichnet sich nach den schweren Einbrüchen der vergangenen Wochen eine Erholung ab. Der Hongkonger Hang Seng Tech Index gewann am Montag rund 2,8% hinzu, zeitweise sprang der Index um 4,5% nach oben, nachdem er in der vergangenen Woche rund 11% verloren hatte.
„Nach einer weiteren Woche mit heftigen Verkäufen ist eine gewisse Erholung zu erwarten, da ein Großteil des Tech-Sektors inzwischen nach Value Plays aussieht“, sagte Marvin Chen, Analyst bei Bloomberg Intelligence. „Die Volatilität im Sektor könnte nachlassen, wenn sich die Märkte an die neue Realität der langfristigen Reformen gewöhnen, aber es besteht immer noch eine große Unsicherheit über die Auswirkungen auf das Wachstumsprofil des Sektors“, fügte er hinzu.
Auch die Freigabe eines seit langem geplanten Futures auf A-Werte an den Börsen in Schanghai und Shenzen hat für Belebung an den chinesischen Märkten gesorgt. Am Freitag teilte die Hong Kong Exchanges & Clearing (HKEX) mit, dass sie mit dem Indexbetreiber MSCI einen Vertrag über die Auflegung des MSCI China A 50 Connect unterzeichnet hat, der die Performance von 50 in Schanghai und Shenzhen notierten und über Stock Connect zugänglichen Aktien abbildet.
Unsicherheit bleibt trotz leichter Erholung
Wie groß die Unsicherheit auch jenseits des Tech-Sektors ist, zeigt derweil das Eingreifen der chinesischen Marktaufsicht bei insgesamt 42 geplanten Börsengängen in Schanghai und Shenzen. So hat die Behörde nach Informationen von Shanghai Securities News eine Untersuchung gegen eine Investmentbank, eine Anwaltskanzlei und weitere beteiligte Parteien eingeleitet. Zu den gestoppten IPOs zählt auch der geplante Börsengang der Chip-Sparte des Autobauers BYD, einer der größten Automarkten auf dem chinesischen Markt.
Nach einer Arbeitssitzung zur Jahresmitte hatte die Marktaufsichtsbehörde am Freitag erklärt, dass sie den Zugang zum Kapitalmarkt streng kontrollieren werde und dass sie bei Fehlverhalten am Markt „null Toleranz“ walten lasse.
Weitere aktuell von der chinesischen Regierung geplanten Gesetze könnten weitreichende Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle diverser Tech-Unternehmen haben. Das vergangene Woche verabschiedete „Personal Information Protection Law“ (Pipl) soll dazu beitragen, Kundendaten besser zu schützen und auch Einspruchsmöglichkeiten beinhalten.