Märkte am Mittag

Dax zeitweise wieder über 13.000 Punkte

Der Dax legt den dritten Tag in Folge kräftig zu und überspringt gegen Mittag die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten. Im Blick der Anleger bleibt der angeschlagene Kraftwerkskonzern Uniper.

Dax zeitweise wieder über 13.000 Punkte

Nach der beschleunigten Vortageserholung hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag bis zum Mittag weiter zugelegt und notierte zuletzt 1,3% im Plus bei 13.010 Punkten. Am Mittwoch und Donnerstag hatte der Leitindex insgesamt um rund 3,5% zugelegt, nachdem er am Dienstag auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren abgesackt war.

Im Fokus steht der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag, der neue Indizien liefern könnte, wie es um die Konjunktur in den Vereinigten Staaten bestellt ist. „Bisher blieb der US-Beschäftigungszuwachs trotz einer Abkühlung wichtiger Stimmungsindikatoren robust“, sagte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. Experten erwarten für Juni den Aufbau von 268.000 Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft, nach einem Plus von 390.000 im Vormonat.

Hierzulande im Blick bleibt die Gaskrise: Am Montag soll die wartungsbedingte Abschaltung der Gas-Pipeline Nord Stream 1 beginnen. Deshalb im Blick bleibt vor allem die Situation des angeschlagenen Kraftwerkskonzerns Uniper. Bei den Unternehmen rückte auch TAG Immobilien ins Rampenlicht. Die Immobilienfirma sammelt 200 Mill. Euro frisches Kapital ein, um eine Übernahme teilweise zu refinanzieren. TAG-Aktien fielen um rund 10%.

Börsen in den USA legen zu

Die Stabilisierung am US-Aktienmarkt hat sich am Donnerstag mit Schwung fortgesetzt. Inflations- und Rezessionssorgen rückten in den Hintergrund, auch wenn die US-Notenbank (Fed) an ihrem aggressiven Kurs der Zinsanhebungen festhält, wie das Fed-Protokoll zur Wochenmitte verdeutlicht hatte. „Dass die US-Notenbank mit weiteren Zinserhöhungen mal für Erleichterung am Aktienmarkt sorgen würde, klingt etwas paradox. Allerdings interpretieren die Investoren die Entschlossenheit der Fed, die aus dem Sitzungsprotokoll in diesem Punkt hervorgeht, als Zeichen des Vertrauens in die Robustheit der Konjunktur“, erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Damit hätten die zuletzt dominierenden Rezessionsrisiken keine neue Nahrung erhalten. Der Dow Jones Industrial legte letztlich um 1,12% auf 31.384,55 Punkte zu und machte seine seit Ende Juni aufgelaufenen Verluste wieder wett. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,50% auf 3.902,62 Zähler und liegt damit nun 19% unter seinem Rekordhoch vom Januar. Zwar hat er sich von seinem Eineinhalbjahrestief im Juni wieder etwas erholt, verharrt aber nach wie vor an der Schwelle, ab der Börsianer von einem Bärenmarkt sprechen.

Die Börsen Asiens haben am Freitag wenig Bewegung gezeigt. In Japan stieg der Nikkei 225 um 0,1%. In dem Land steht zum Wochenschluss ein Attentat auf den früheren Ministerpräsidenten Shinzo Abe im Fokus. Ein Mann hatte am helllichten Tag auf offener Straße auf Abe geschossen, als dieser in der Stadt Nara eine Wahlkampfrede hielt. Der Politiker erlag wenige Stunden später seinen Verletzungen.