Rohstoffmarkt

Einigung der „Opec plus“ treibt Ölpreis an

Die „Opec plus“ hat die Ölpreise am Donnerstag angetrieben. Das um Verbündete wie Russland erweiterte Kartell will die Förderung ab August lediglich graduell ausweiten.

Einigung der „Opec plus“ treibt Ölpreis an

xaw Frankfurt

Der Ölpreis hat sich in Reaktion auf das am Donnerstag abgehaltene Ministertreffen der „Opec plus“ deutlich fester entwickelt. Das erweiterte Ölkartell war zu einer Einigung über seine weitere Förderstrategie gekommen. Zwischen August und Dezember soll der Output in jedem um 400000 Barrel pro Tag steigen. Im Zuge dieser graduellen Ausweitung will die „Opec plus“ das Angebot allerdings weiterhin strikt kontrollieren.

Der Preis für US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate sprang zeitweise erstmals seit 2018 über die Marke von 75 Dollar pro Barrel, am Abend lag er mit einem Plus von 2% auf 74,96 Dollar. Die Nordseesorte Brent wurde zu 75,68 Dollar gehandelt und damit 1,4% über dem Vortagesniveau. Marktteilnehmer rechneten offenbar damit, dass der Nachfrageüberhang am Ölmarkt auch in den kommenden Monaten fortbesteht.

Die Einigung der „Opec plus“ deuteten Beobachter als Kompromiss zwischen Russland und Saudi-Arabien, den beiden führenden Staaten der Allianz. Denn während Moskau laut Medienberichten im Vorfeld eine abruptere Ausweitung der Förderung präferiert haben soll, mahnte Riad stets zur Vorsicht.

Das Augenmerk der Marktteilnehmer richtet sich nun auf die Verhandlungen zur Wiederaufnahme des internationalen Atomabkommens zwischen den USA, der Europäischen Union und dem Iran. Sollte es auch dabei zu einer Einigung kommen, dürften Sanktionen Washingtons gegen Teheran abgemildert werden oder wegfallen. Analysten befürchten, dass der Weltmarkt in der Folge mit iranischem Öl geflutet würde. Die Implementierung der nun getroffenen „Opec plus“-Abmachung hängt laut Beobachtern daher auch vom Fortgang der Atomgespräche ab.