Im Wettbewerb von Sofortlieferdiensten für Lebensmittel wie den beiden Berliner Start-ups Gorillas und Flink geht es auf dem Weg zum Kunden um jede Minute. Im Rennen um Investorengelder hat Flink am Freitag den Abschluss einer Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 240 Mill. Dollar bekannt gegeben und auf dem Weg ins Ziel Gorillas abgehängt, die ebenfalls an einer neuen Finanzierung arbeitet. Angeführt wird die Runde von Prosus, einer börsennotierten Tochter von Naspers, in der der südafrikanische Internetkonzern seine internationalen Assets gebündelt hat, sowie der US-Venture-Capital-Gesellschaft Bond Capital und dem Staatsfonds Mubadalla Investment aus Abu Dhabi. Gleichzeitig kündigte Flink eine strategische Partnerschaft mit der zweitgrößten deutschen Lebensmittelkette Rewe an.

Zur Bewertung machte Flink in einer Mitteilung am Freitag keine Angaben. Der Wettbewerber Getir aus Istanbul meldete ebenfalls am Freitagvormittag den Abschluss einer 550 Mill. Dollar schweren Runde zu einer Bewertung von 7,5 Mrd. Dollar.

Der Berliner Konkurrent Gorillas, der im März eine 290 Mill. Dollar schwere Runde ablieferte und seine Bewertung damit weniger als zwölf Monate nach der Gründung auf rund 1 Mrd. Dollar schraubte, soll laut Medienberichten derzeit auf eine knapp 1 Mrd. Dollar schwere neue Runde hinarbeiten und könnte dabei mit bis zu 5 Mrd. Dollar bewertet werden.

Flink, die Ende des vergangenen Jahres gestartet ist, legte im Januar mit einer 10 Mill. Dollar großen Pre-Seed-Finanzierung unter Führung von Cherry Ventures aus Berlin und Northzone aus London los und sammelte in einer Seed-Runde unter Führung der Berliner Target Global Anfang März weitere 52 Mill. Dollar ein. Verbraucher können über die Flink-App Lebensmittel bestellen und bekommen sie innerhalb von zehn Minuten geliefert. Gorillas und andere Anbieter machen den Kunden ähnliche Versprechen.