Intel wird von Komponenten-ÂKnappheit gebremst
Der Halbleiter-Riese Intel wird von der globalen Komponenten-Knappheit gebremst. So konnte Intel im vergangenen Quartal weniger Chips fĂŒr Notebooks verkaufen â weil den Herstellern andere Bauteile fehlten, um die GerĂ€te fertigzustellen. Intels Konzernumsatz legte im vergangenen Quartal um 5% auf 19,2 Mrd. Dollar zu. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 6,8 Mrd. Dollar (5,85 Mrd. Euro) ĂŒbrig â ein Sprung von 60%. Der Konzern verschreckte aber die Anleger mit der AnkĂŒndigung, dass das GeschĂ€ft angesichts der hohen Investitionen in neue Werke zunĂ€chst weniger profitabel laufen werde. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag um rund 5%.
Der Umsatz der Intel-Sparte, zu der das GeschĂ€ft mit PC-Chips gehört, sank im Jahresvergleich um 2% auf 9,7 Mrd. Dollar (8,3 Mrd. Euro). Diese Zahl erzĂ€hlt allerdings nicht die ganze Geschichte. Denn der Konzern lieferte im Jahresvergleich 14% weniger Prozessoren fĂŒr Notebooks aus. Die Auswirkungen auf den Intel-Umsatz wurden zugleich durch einen satten Preisanstieg von zehn Prozent abgefedert. FĂŒr Desktop-Rechner verkaufte Intel dagegen 16 Prozent mehr Chips â bei 4% höheren Preisen. Intel ist zugleich dabei Apple als Kunden zu verlieren â der Konzern steigt bei seinen Mac-Computern schrittweise auf Prozessoren aus eigener Entwicklung um.
Intels GeschĂ€ft mit Chips fĂŒr Rechenzentren wuchs um 10% auf 6,5 Mrd. Dollar â weil mit der wirtschaftlichen Erholung nach dem Tiefpunkt der Corona-Krise auch die Investitionen zugelegt hĂ€tten. Gegenwind fĂŒr die Sparte gab es durch das Vorgehen gegen Videospiele in China â durch örtliche Rechenzentren flieĂen dadurch weniger Daten und ein Ausbau wird als weniger dringend angesehen. Intel zeigte sich ĂŒberzeugt, dass sie nur ein zeitweiser Effekt sein werde.
Intel investiert gerade â genauso wie andere BranchengröĂen â massiv in den Ausbau von KapazitĂ€ten in der Chipfertigung. Diese Milliardeninvestitionen werden aber erst in einigen Jahren greifen. Zugleich werden die hohen Ausgaben das GeschĂ€ft zunĂ€chst weniger profitabel machen, betonte Konzernchef Pat Gelsinger. Intel war zuletzt verstĂ€rkt unter Druck geraten. Unter anderem durch die Verzögerungen bei neuen Prozessoren konnte der Erzrivale AMD an Boden im GeschĂ€ft mit Chips fĂŒr Rechenzentren gewinnen, aber auch im PC-Markt zulegen. Der neue Chef Gelsinger stellte jĂŒngst kĂŒnftige Technologien vor, mit denen der Konzern in einigen Jahren die Spitzenposition bei der Chipfertigung zurĂŒckerobern will. Intel will auĂerdem verstĂ€rkt als Auftragsfertiger fĂŒr andere Chipanbieter auftreten.