Kaum Veränderung im deutschen Leitindex
Dax minimal höher gestartet: Nach dem festeren Wochenauftakt sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zunächst einmal auf Tauchstation gegangen. Für Zurückhaltung sorgen die weiter steigenden Anleihenrenditen. Bei höheren Zinsen büßen Aktien an Attraktivität ein. Zudem verteuert sich die Refinanzierung der Unternehmen mittels Bankkrediten und Anleihen. Der Dax gewann bis zum Mittag leicht dazu und bewegt sich bei einem Plus von 0,2% bis 0,4%, nachdem er tags zuvor noch um rund 0,7% zugelegt hatte. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg am Dienstag nach einem Einbruch zum Handelsstart ebenfalls an und bewegt sich in einem ähnlichen Rahmen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone legte ebenfalls rund 0,4% zu.
Größter Gewinner im Dax war Continental mit einem Plus von 4,1%. Einem Medienbericht zufolge könnte der Konzern seinen Teilbereich Automatisiertes Fahren an die Börse bringen. An zweiter Stelle profitiert die Deutsche Bank von Signalen der EZB, eine baldige Zinswende einzuleiten. Die Papiere der größten Bank in der Bundesrepublik gewannen 3,2%. An dritter Stelle folgt Covestro mit einem Plus von rund 2,8%.
Größter Verlierer war am Dienstag HelloFresh mit einem Kursrutsch um rund 6%. Noch am Vortag hatte das Papier ebenfalls 6% hinzugewonnen und die Liste der Gewinner im deutschen Leitindex angeführt. Ebenfalls ins Minus geriet an zweiter Stelle Delivery Hero mit -4,7%, gefolgt von Zalando mit –3,9%.
EZB-Chefin Christine Lagarde hatte die Inflationssorgen etwas gedämpft. Die Chancen seien gestiegen, dass sich die Teuerungsrate mittelfristig um den EZB-Zielwert von 2,0% stabilisieren werde, betonte sie bei einer Anhörung im Europaparlament.
Bei den Einzelwerten legen im Tagesverlauf unter anderem die Diagnostikfirma Qiagen, US-Pharmakonzern Pfizer und Ölriese BP Zahlen vor. Der Reisekonzern TUI erholte sich weiter von der Corona-Krise und kann an den Staat einen Teil der Finanzhilfe zurückzahlen. Im saisonal schwachen ersten Quartal verfünffachte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen kurz vor der Hauptversammlung mitteilte.
Überwiegend Verluste in den USA: Die US-Börsen hatten am Montag überwiegend etwas schwächer geschlossen. Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial schwankte im Handelsverlauf zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten und beendete den Tag dann prozentual unverändert. Im Fokus der Anleger bleibt das Vorhaben der US-Notenbank (Fed), die Leitzinsen in Kürze anzuheben. Der überraschend starke Arbeitsmarktbericht für Januar sorgt zugleich für Nervosität, was die Höhe und Geschwindigkeit der möglichen Zinsschritte in diesem Jahr betrifft. Der Leitindex Dow schloss mit 35.091 Punkten minimal über dem Schlussstand vom Freitag.
Märkte in Asien uneinheitlich: Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Insbesondere in China standen die Märkte unter Druck. Der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong büßte 1,4% ein und der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland gab 1,3% nach. Freundlicher war die Stimmung hingegen in Japan. Dort schloss der Leitindex Nikkei 225 mit leichten Kursgewinnen von 0,1%.