Märkte am Nachmittag

US-Jobdaten lassen Dax kalt

Die überraschend stabilen US-Arbeitsmarktdaten hinterlassen keinen großen Eindruck auf die Aktienhändler. Offenbar hatten sie schon eingepreist, dass mit weiteren US-Zinserhöhungen zu rechnen ist.

US-Jobdaten lassen Dax kalt

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag kaum auf die Bekanntgabe des offiziellen US-Arbeitsmarktberichts reagiert. Der zuvor gut behauptete Dax notierte zuletzt 0,08% höher bei 14.496,52 Punkten. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochengewinn von rund 0,2% an. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Freitag 0,44% auf 30.368,75 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,1% nach oben.

Das ist umso erstaunlicher, als alle Augen am Freitag auf die US-Wirtschaft gerichtet waren, die, wie um 14.30h bekannt gegeben wurde, im Mai mehr Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft seien 390.000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium mit. Analysten hatten im Schnitt nur mit 318.000 neuen Stellen gerechnet. Da zudem die Stundenlöhne weiter steigen, stehe der Arbeitsmarktbericht den Plänen der US-Notenbank nicht im Wege, das Leitzinsband im Juni und Juli um jeweils 0,50 Prozentpunkte zu erhöhen, betonte Ulrich Wortberg von der Helaba.

Die Aktien von Adidas profitierten von positiven Signalen des nordamerikanischen Sportwarenhändlers Lululemon und verteuerten sich um 1,4%. Lululemon stellte den Anlegern für das Gesamtjahr höhere Umsätze und Ergebnisse in Aussicht, als Analysten bislang im Schnitt erwartet hatten. Auch die Perspektiven für das zweite Quartal sind positiv.

Die Titel von Fresenius legten um 0,8% zu. Der Medizin- und Krankenhauskonzern will laut einem Pressebericht in seiner Flüssigmedizinsparte Kabi zahlreiche Jobs streichen, hieß es aus Unternehmenskreisen. Geplant sei der Abbau von 2000 Stellen, darunter 250 in Deutschland.

Nach einer Kaufempfehlung stiegen die Papiere von Rheinmetall um 3,6%. Warburg-Analyst Christian Cohrs ist mittlerweile noch optimistischer für das Wachstumspotenzial des Rüstungskonzerns geworden und stockte sein Kursziel auf 240 Euro auf. Er sieht damit noch deutliches Kurspotenzial für den mit weitem Abstand besten MDax-Wert des laufenden Jahres.

Die Aktien von Compugroup Medical reduzierten ihr anfängliches Minus von fast 9% auf zuletzt 3,9%. Das auf Arztpraxen spezialisierte Software-Unternehmen baut seine Führungsspitze um. Der Vertrag mit Vorstandschef Dirk Wössner werde wegen unterschiedlicher Auffassungen zur Firmenstrategie zum 30. Juni beendet, hieß es. Diese Nachricht dürfte zumindest einige Irritationen auslösen, kommentierte ein Händler.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0714 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0692 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,10% am Vortag auf 1,14%. Der Rentenindex Rex fiel um 0,26% auf 134,15 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,36% auf 149,69 Punkte.

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