Der Anbieter von veganen Lebensmitteln Veganz und seine Finanzchefin Alexandra Vázquez Bea gehen getrennte Wege. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die 39-Jährige das Amt kurzfristig bereits zum Jahresende abgeben. Sie verlasse Veganz „auf eigenen Wunsch im gegenseitigen Einvernehmen“, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen.

Vázquez Bea hatte die CFO-Position erst am 1. Juli 2021 übernommen und verantwortete neben den Finanzen auch die Bereiche Personal, IT, Recht und Investor Relations. Die Marke für pflanzenbasierte Lebensmittel ist seit November 2021 börsennotiert. In den zurückliegenden zwölf Monaten verlor die Aktie allerdings 86% an Wert.

Veganz hat zuletzt die Konsumzurückhaltung ihrer vorwiegend jungen Kunden zu spüren bekommen, die in Zeiten hoher Inflation vermehrt zu günstigeren Eigenmarken greifen. Der Umsatz lag in den ersten neun Monaten 2022 mit knapp 19 Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert, als Veganz noch 24,5 Mill. Euro erwirtschaftet hatte. Der Umsatzanteil des Discountergeschäfts, in dem Veganz noch nicht fest gelistet ist, brach von 14% auf 1% ein, da Verkaufsaktionen in dem Segment fast komplett ausblieben.

Das Unternehmen muss nun unter anderem seine Ausgaben für Marketing und Vertrieb deutlich zurückfahren. Für einen CFO gibt es also genug zu tun; einen konkreten Zeitplan für eine Nachfolgeregelung nennt Veganz allerdings noch nicht. Das Unternehmen teilte lediglich mit, über eine Nachfolge werde der Aufsichtsrat „so bald wie möglich“ entscheiden.

Wohin es Alexandra Vázquez Bea als Nächstes zieht, wurde zunächst nicht bekannt. Die scheidende Finanzchefin startete ihren beruflichen Werdegang bei der Nord/LB im Bereich Corporate Finance, wo sie gut sechs Jahre tätig war. Anschließend arbeitete sie knapp anderthalb Jahre für die Restrukturierungsberatung FTI Andersch. Ende 2015 gründete Vázquez Bea mit der Lebkuchenmarke „Lenchen“ ihr eigenes Unternehmen. Von Oktober 2020 an war sie bis zu ihrem Wechsel zu Veganz freiberuflich tätig.