Tom Zhu

China-Chef von Tesla steigt zu Musks Kronprinz auf

Tom Zhu, China-Chef von Tesla, soll künftige Nummer 2 bei Tesla werden. Der gebürtige Chinese wird damit auch für Werke in den USA und den Vertrieb in Nordamerika und Europa zuständig sein.

China-Chef von Tesla steigt zu Musks Kronprinz auf

Reuters

Der bisherige China-Chef des US-Elektroautobauers Tesla ist künftig die Nummer 2 hinter Firmenchef Elon Musk. Tom Zhu ist nach einem Reuters vorliegenden Organigramm neben seiner bisherigen Aufgabe oberster Manager der Tesla-Werke in den USA sowie des Vertriebs in Nordamerika und Europa.

Nach der neuen Aufteilung, die auch zwei Insider bestätigten, steuert Tom Zhu unter Musk weltweit das operative Geschäft des rasant wachsenden Elektroautoherstellers.

Das an der Börse gefeierte Unternehmen steht unter Druck, seit Musk den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen und sich persönlich auf dessen Umbau gestürzt hat. Tesla-Investoren äußerten Bedenken, Musk könne darüber die Führung des Autobauers vernachlässigen – und das in einer Zeit, in der auch der US-Elektroautopionier schwindende Kauflust infolge der globalen wirtschaftlichen Talfahrt zu spüren bekommt. Tesla-Verwaltungsratsmitglied James Murdoch hatte im November gesagt, das Unternehmen habe kürzlich einen potenziellen Nachfolger von Musk identifiziert, ohne den Namen zu nennen.

Zhu hatte kürzlich die beiden Tesla-Werke in Kalifornien und Texas besucht, was unter Kollegen in Schanghai zu Vermutungen führte, dass Zhu für eine höherrangige und weitreichendere Rolle bei Tesla in Frage kommen könnte. Unter Zhu hatte sich die Montage in Shanghai von den Corona-Lockdowns erholt und das vorgegebene Ziel, die Produktion 2022 um 50% zu steigern, wurde nahezu erreicht. Er gehörte zu den ersten, die – wie schon Musk bei Produktionsproblemen – in der Fabrik übernachteten, um die Fertigung am Laufen zu halten. Der gebürtige Chinese mit neuseeländischem Pass arbeitet seit 2014 bei Tesla.

Ihm unterstehen jetzt die Chefs der Gigafabrik in Texas, Jason Shawhan, und des Stammwerkes Fremont, Hrushikesh Sagar. Auf der Vertriebsseite berichten an ihn die Manager für Nordamerika, Troy Jones, und Joe Ward, Leiter der Region Europa/Nahost/Afrika. Das geht aus einer firmeninternen Information hervor, die Reuters vorlag. Die deutsche Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin ist darin nicht aufgeführt, sie ist bisher aber einem Insider zufolge bei Europa-Chef Ward angesiedelt.

Tesla gab am Montag einen Produktions- und Auslieferungsrekord für Elektrofahrzeuge im vierten Quartal bekannt, verfehlte jedoch die Schätzungen der Wall Street aufgrund von Logistikproblemen, nachlassender Nachfrage, steigenden Zinsen und Rezessionsängsten.

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