Gründungen erfordern mitunter einen langen Atem. So war es auch bei Christian Funke. Gemeinsam mit Gaston Michel und Timo Gebken gründete er mitten in der Finanzkrise die Vermögensverwaltung Source For Alpha (S4A), 2010 erhielt das Unternehmen die BaFin-Lizenz. Doch bis S4A eine nennenswerte Größe an Assets under Management vorweisen konnte, dauerte es, berichtet Funke im Podcast „Nachhaltiges Investieren“ der Börsen-Zeitung.

„Wir haben neun Jahre gebraucht für die ersten 100 Millionen“, sagt er. Nach weiteren fünf Jahren hatte die Vermögensverwaltung die Marke von 1 Mrd. Euro erreicht. Doch bis dahin war es „ein langer, langer Weg“, räumt Funke ein. „Man kann sich das natürlich ausrechnen, dass man mit den 100 Millionen noch nicht so viel verdienen konnte.“

Rückblickend sagt Funke über seinen Berufseinstieg: „Man hätte auch was Einfacheres wählen können.“ Doch auch wenn andere Karrierewege vermutlich anfangs einfacher gewesen wären – bereut hat er die Entscheidung für die Gründung nicht.

„Irgendwie sind wir Überzeugungstäter“, berichtet er über sich und seine Mitgründer. „Wir sind aus Überzeugung Assetmanager, Fondsmanager, Vermögensverwalter geworden.“ Er ist sich sicher: „Wenn man Dinge aus Überzeugung macht, dann funktioniert das irgendwann, wenn man sich da voll reinhängt.“

Alle drei S4A-Gründer sind Alumni der EBS in Oestrich-Winkel, sie haben am Stiftungslehrstuhl Asset Management der EBS Universität für Wirtschaft und Recht promoviert. Wissenschaftliche Ansätze sind dem Gründertrio auch im Fondsmanagement wichtig.

Der Transfer von den eher theoretischen wissenschaftlichen Erkenntnissen hinein in das praktische Portfoliomanagement sei ein wesentlicher Antrieb für sie gewesen, eine eigene Vermögensverwaltung zu gründen, berichtet Funke. Beim Thema Nachhaltigkeit stand beispielsweise die Frage im Raum, wie man den Begriff überhaupt inhaltlich definieren könne. Source For Alpha hat schließlich einen Schwarmintelligenz-Ansatz genutzt, um diese Frage „basierend auf dem Schwarm der Fondsmanager entscheiden zu lassen“.

So könne man beispielsweise zur Zusammenstellung eines grünen Fonds alle Artikel-9-Aktienfonds weltweit betrachten und schauen, welche Titel darin enthalten sind. „Dann schauen wir: Was ist die größte Schnittmenge?“

Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit im aktuellen Marktumfeld abkühlt, werde es zumindest für einen Teil der Kundschaft immer Relevanz behalten, meint Funke. „Es gibt die Kunden, denen das wichtig ist“, sagt er. „Und ich glaube, für unsere Zukunft ist es auch wichtig.“