Deka Investment lehnt Gottschling als Aufsichtsrat der Börse ab
ck
Die von der Deutschen Börse vorgeschlagene Wahl von Andreas Gottschling in den Aufsichtsrat stößt auf Widerstand. Zwei Tage vor dem Aktionärstreffen teilte die Deka Investment mit, dass sie gegen seine Wahl stimmen werde, „weil er im Verwaltungsrat der Credit Suisse Group als Vorsitzender des Risikoausschusses die derzeitigen Verwerfungen mit sehr hohen Verlusten durch Greensill und Archegos mit zu verantworten hat“. Die Deka Investment hält 1,2% der Anteile an dem Marktbetreiber.
Gottschling ist seit 1. Juli 2020 Mitglied des Kontrollgremiums und daher noch nicht durch die Aktionäre der Deutschen Börse bestätigt worden. Seinerzeit ersetzte er Joachim Nagel, der am 1. November aus dem Vorstand der KfW-Bankengruppe zur Bank für Internationalen Zahlungsausgleich wechselte, und übernahm von ihm den Vorsitz des Risikoausschusses der Deutschen Börse.
Der 54-jährige Deutsche hat im April wenige Stunden vor der Generalversammlung der Credit Suisse mitgeteilt, nicht mehr zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat des Instituts anzutreten. Dem Gremium gehörte er seit 2017 an, seit 2018 war er Vorsitzender des Risk Committee. In den Tagen vor der Generalversammlung hatten sich Stimmrechtsberater und einflussreiche Anteilseigner gegen die Wiederwahl Gottschlings ausgesprochen. Dazu zählten der norwegische Staatsfonds, der 3,5% der Anteile der Bank hält, und der US-Großaktionär Harris Associates (5,2%).