Ferdinand Dudenhöffer

Der „Autopapst“ wird 70

Mit 70 Jahren bleibt Ferdinand Dudenhöffer in der Autoindustrie eine Institution. Dass der Autopapst mit Tesla-Chef Elon Musk feiert, der einen Tag vor ihm Geburtstag hat, ist indes unwahrscheinlich.

Der „Autopapst“ wird 70

scd

Die Jahresmitte scheint ein guter Geburtszeitpunkt für automobilen Sachverstand zu sein. Am Dienstag, dem 29. Juni, feiert Ferdinand Dudenhöffer, Gründer und Leiter des renommierten Center Automotive Research (CAR) in Duisburg, seinen 70. Geburtstag – einen Tag nachdem Elektroauto-Pionier und Tesla-CEO Elon Musk seinen 50. begehen durfte. Dass sie gemeinsam feiern, darf derzeit wohl ausgeschlossen werden. Zwar ist Musk wegen der Baustelle in Grünheide derzeit des Öfteren in Deutschland. Allerdings ist der deutsche „Autopapst“ Dudenhöffer zuletzt bei allem Optimismus für die Elektromobilität im Allgemeinen und der Bewunderung für den US-Pionier im Speziellen ein eher kritischer Begleiter der Strategie Teslas gewesen.

Dudenhöffer ist dabei jedoch keiner der Sofakritiker, die aus einer rein theoretischen Warte argumentieren, wie man das bei einem langjährigen Universitätsvertreter annehmen könnte. Schließlich war er von 1996 bis 2008 Professor an der Fachhochschule Gelsenkirchen und dann noch von 2008 bis 2020 Professor an der Universität Essen-Duisburg. Doch der gebürtige Karlsruher bringt auch reichlich Stallgeruch mit. Nach seinem Studium an der Universität Mannheim arbeitete der damals bereits promovierte Volkswirt von 1985 bis 1987 für Opel, leitete von 1987 bis 1990 den Bereich Marktforschung und Vermarktungsstrategie bei Porsche und hatte in den darauffolgenden Jahren noch leitende Positionen bei Peugeot und Citroën, ehe er die Universitätskarriere einschlug.

Dudenhöffer zeichnet sich dadurch aus, dass er nie den Kontakt zur Praxis aufgegeben hat, sondern diesen ganz im Gegenteil mit regelmäßigen Veranstaltungen, in denen sich die Spitzenkräfte der Automobilindustrie die Klinke in die Hand geben, maßgeblich fördert. Auch nach der Abgabe des Lehrstuhls für Allgemeine BWL und Automobilwirtschaft im Jahr 2020 steht Dudenhöffer weiter unter Strom. Als Leiter des von ihm gegründeten CAR hat er für das nächste Symposium im Herbst in Bochum erneut absolute Hochkaräter gewinnen können. Keynote-Sprecher sind Volkswagen-CEO Herbert Diess, BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber und der ZF-Vorstandsvorsitzende Wolf-Henning Scheider. Mehr geht praktisch nicht. Ferdinand Dudenhöffer zählt auch mit 70 Jahren noch längst nicht zum alten Eisen.