Die nächste Führungskraft verlässt Thyssenkrupp
Die nächste Führungskraft
verlässt Thyssenkrupp
ab Köln
Im Top-Management von Thyssenkrupp kommt das Personalkarussell nicht zum Stillstand. Ist der Essener Traditionskonzern seit voriger Woche auf der Suche nach einem Nachfolger für Personalvorstand und Arbeitsdirektor Oliver Burkhard, gibt es nun eine weitere Vakanz. Bereichsvorstand Cetin Nazikkol habe sich entschieden, den Konzern zu verlassen, teilte Thyssenkrupp mit. Der 57-Jährige kehre seinem langjährigen Arbeitgeber den Rücken, um sich „neuen Herausforderungen“ zu widmen. Sein Vertrag wurde einvernehmlich zum 30. November aufgehoben, wie es heißt.
Der promovierte Chemiker war seit 1996 in verschiedenen Funktionen für Thyssenkrupp tätig. Seine letzte Beförderung zum Chief Strategy Officer für das neue Segment Decarbon Technoloies liegt gerade einmal ein gutes Jahr zurück. Die Gesamtverantwortung für das 2023 neu geschaffene Segment hat Vorstandchef Miguel López inne, perspektivisch sollte Nazikkol diese Rolle ausfüllen.
Familienbande
Zu den Gründen für den Abgang des Managers, der auch das Performance-Programm „Apex“ initiierte und leitete, schweigt sich Thyssenkrupp aus. Die Verantwortung für Apex hatte der neue Finanzvorstand Jens Schulte im Sommer übernommen. Dass Vorstandschef Miguel López im Vorjahr gerade Nazikkol zum Chief Transformation Officer kürte, hatte insofern für Aufsehen gesorgt, als sein Bruder, Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Thyssenkrupp ist und damit auch im Aufsichtsrat sitzt.
Seine ersten Sporen bei Thyssenkrupp verdiente sich Nazikkol in der Stahlsparte, der heute ein riesiger Stellenabbau bevorsteht. Es folgten Stationen in dem inzwischen verkauften Aufzuggeschäft, später räumte er das Türkei-Geschäft für den Konzern auf. Nazikkol, der anders als sein Bruder die türkische Schreibweise des Nachnamens beibehielt, ist seit März 2021 in der Funktion des CEO für die Region Asien, Pazifik, Afrika (APA) zuständig, mit Dienstsitz in Dubai. Nazikkols Verbindung zum Traditionskonzern ist eng, hat doch schon der Vater als Stahlarbeiter in Duisburg die Brötchen für die siebenköpfige Familie verdient.