Dönges wechselt in Uniper-Vorstand
ab – Kaum hat Jutta Dönges im Aufsichtsrat von Uniper Platz genommen, ereilt die einstige Investmentbankerin schon der nächste Ruf. Auf Wunsch von Aufsichtsratschef Tom Blades wechselt die 49-Jährige im März vom Aufsichtsrat in den Vorstand, um dort die Verantwortung für das Finanzressort zu übernehmen. Mit der Entscheidung hat der neu formierte Aufsichtsrat schnell zumindest eine der vakanten Stellen im Führungsgremium des verstaatlichten Energiekonzerns besetzt. Dönges war im Dezember als eine von zwei Vertreterinnen des Bundes in das Kontrollgremium des verstaatlichten Gasimporteurs entsendet worden. Als Finanzchefin löst die promovierte Wirtschaftsingenieurin nun Tiina Tuomela ab, die schon im Dezember angekündigt hatte, Uniper zu verlassen, um zu ihrem vorherigen Arbeitgeber, der finnischen Fortum, als CFO zurückzukehren.
Dönges gilt als ausgewiesene Finanzexpertin und war bis Ende Oktober Geschäftsführerin der staatseigenen Finanzagentur. Dort war sie unter anderem für den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zuständig, der während der Coronakrise Unternehmen wie Lufthansa oder Tui vor der Insolvenz rettete. Im März ist ihre Abkühlungsphase von sechs Monaten beendet.
Nicht ohne Grund verweist Blades darauf, dass Dönges nicht nur eine herausragende Führungskraft sei, sondern auch das Spannungsverhältnis zwischen unternehmerischem Handeln und staatlicher Aufsicht kenne. Wer ihr im Aufsichtsrat nachfolge, werde in Kürze mit dem Bund beraten. Bei der Neubesetzung des Vorstands drängt die Zeit, kündigten Anfang Januar doch auch Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach und COO David Bryson ihren Rückzug an.