Ein Platz des Bundes im Aufsichtsrat der Commerzbank wird zur Hauptversammlung im Mai 2025 frei. Dr. Jutta Dönges wird ihr Mandat nach fünf Jahren im Kontrollgremium dann niederlegen, teilte die Commerzbank mit. Dönges habe den Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Jens Weidmann und das Bundesfinanzministerium über ihre Absichten informiert. „Ich bedauere es sehr, dass Jutta Dönges den Aufsichtsrat verlassen wird und danke ihr für die kritisch-konstruktive Begleitung der Transformation der Commerzbank und ihr außergewöhnliches Engagement im Aufsichtsrat“, erklärte Weidmann. Die Hauptversammlung der Commerzbank ist am 15. Mai. Der zweite Vertreter des Bundes ist der Unternehmer Harald Christ.

Dönges begründet ihren Schritt damit, sie wolle als Vorstandsmitglied eines börsennotierten Unternehmens die Zahl ihrer Aufsichtsratsmandate reduzieren. Ihren Aufsichtsratssitz beim Reisekonzern TUI behält sie. Dönges war im März 2023 Finanzvorstand von Uniper geworden und aus dem Aufsichtsrat des im Dezember 2022 verstaatlichten Gasimporteurs in das Führungsgremium gewechselt. Die frühere Investmentbankerin war bis Ende Oktober 2022 Geschäftsführerin der Finanzagentur des Bundes, die den Kapitalmarktauftritt des Bundes managt.

Die Finanzagentur wird nun formal einen Vorschlag für die Nachfolge von Dönges im Commerzbank-Aufsichtsrat machen. Dies soll laut Mitteilung „zeitnah“ erfolgen. Die Beteiligung des Bundes von rund 12% an der Commerzbank liegt im Finanzmarktstabilisierungsfonds, den die Finanzagentur verwaltet. Den Vorschlag für den Aufsichtsratsposten wird nach Informationen der Börsen-Zeitung zuvor das Bundeskabinett auf Vorschlag des Bundesfinanzministeriums beraten. Die Finanzagentur untersteht dem Bundesfinanzministerium in Berlin.