Wie weit will er noch gehen? Das fragen sich Branchenkenner nicht erst, seit Patrick Drahi im Juni überraschend bei dem britischen Telekomriesen BT Group eingestiegen ist. Nun gab der Gründer und Chef des Telekomkonzerns Altice bekannt, für rund 1 Mrd. Pfund weitere 585 Millionen BT-Aktien erworben und seine Beteiligung so von 12,1% auf 18% erhöht zu haben. Der 58-Jährige, dem in Frankreich auch die Sender BFM und RMC gehören, nähert sich damit in Sprüngen der Schwelle von 30%, nach der laut britischem Recht ein Übernahmeangebot gemacht werden muss.

Altice UK versichert jedoch, keine entsprechenden Pläne zu haben. Diese Verpflichtung gilt sechs Monate und nur, so lange sich die Bedingungen nicht ändern, also kein dritter ein Übernahmeangebot macht. Deutsche Telekom, die zweitgrößte Aktionärin von BT, hält 12% und überlegt nach Angaben von Konzernchef Tim Höttges, was mit ihrer Beteiligung an dem britischen Konkurrenten ge­schehen soll. Die britische Regierung hat Drahi bereits wissen lassen, dass sie falls nötig strategisch wichtige Telekominfrastrukturen verteidigen werde. Mit 18% kann der Absolvent der Kaderschmiede École Polytechnique ein Wörtchen bei BT mitreden, selbst wenn er nach eigenen Angaben keinen Sitz im Verwaltungsrat beansprucht.