EU-Kommissar Breton kündigt Rückzug an
Der Franzose Thierry Breton wird der nächsten EU-Kommission nicht mehr angehören. Er stehe nicht mehr zur Verfügung, teilte der Binnenmarktkommissar am Montag mit. Hintergrund ist ein Streit mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Er warf der CDU-Politikerin vor, vor einigen Tagen bei der Regierung in Paris gedrängt zu haben, dass Breton seine Kandidatur zurückziehe.
Von der Leyen liegt derzeit in den letzten Zügen, die Kommission für ihre zweite Amtszeit an der Spitze der Brüsseler Behörde zusammenzustellen. Die neue Kommission soll noch diese Woche öffentlich vorgestellt werden.
Vorhaltung im Rückzugsschreiben
Breton war zuletzt EU-Kommissar für Industrieangelegenheiten und den Binnenmarkt. In seinem Rückzugsschreiben, das er auf der Kurznachrichten-Plattform X veröffentlichte, heißt es, von der Leyen habe Frankreich einen mutmaßlich einflussreicheren Posten angeboten, sollte Breton aus dem Personaltableau gestrichen werden. Reuters konnte die Hintergründe zunächst nicht überprüfen. Das Büro der deutschen Kommissionspräsidentin reagierte nicht umgehend auf eine Bitte um Stellungnahme.
Jedes EU-Land hat in der neuen Kommission einen Sitz. Die Bedeutung der jeweiligen Kommissionsstelle ist dabei von großer Wichtigkeit.