EU-Parlament spricht sich für Pleyer im Direktorium der Anti-Geldwäschebehörde aus
Pleyer soll Direktorium des
Anti-Geldwäsche-Amts angehören
fed Frankfurt
Er habe „in der Anhörung durch Fachwissen und Souveränität überzeugt“, erklärte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber im Nachgang zum Auftritt von Marcus Pleyer vor Ausschüssen des EU-Parlaments. Diese Einschätzung überrascht nicht, denn Pleyer gilt als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Bekämpfung von Geldwäsche. Deshalb war er ursprünglich für die Leitung der künftigen europäischen Anti-Geldwäschebehörde (AMLA) vorgeschlagen.
Da jedoch das neue Amt in Frankfurt angesiedelt wird und es ungewöhnlich gewesen wäre, einen Deutschen zum Chef einer in Deutschland beheimateten EU-Behörde zu machen, erhielt die Italienerin Bruna Szego vor wenigen Monaten den Zuschlag für die Spitzenposition. Aufgrund der aktuellen Entscheidung der EU-Abgeordneten, Pleyer für einen Sitz im Direktorium der neuen Behörde zu empfehlen, wird der promovierte Jurist künftig eng mit Szego zusammenarbeiten.
Der 55 Jahre alte Südhesse ist als Unterabteilungsleiter im Finanzministerium quasi oberster deutscher Geldwäschebekämpfer. Pleyer startete seine berufliche Laufbahn bei der Finanzaufsicht BaFin und wechselte 2006 ins Bundesfinanzministerium. Von Sommer 2020 bis Sommer 2022 war er Präsident der FATF, der Financial Action Task Force on Money Laundering, das heißt der internationalen Institution zur Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche. Nicht zuletzt deshalb werde er das AMLA-Direktorium „in vielerlei Hinsicht bereichern“, ist EU-Finanzexperte Ferber überzeugt.