Die Europa-Direktorin der Bill und Melinda Gates Stiftung, Anja Langenbucher, soll in den Aufsichtsrat von Henkel einziehen. Der Persil-Hersteller hat die 51-Jährige für die bevorstehende Wahl auf der Hauptversammlung am 22. April nominiert. Sie gehört laut HV-Einladung der weit verzweigten Familie Henkel an, die rund 62% der Stamm-Aktien des Dax-Konzerns kontrolliert, und löst Philipp Scholz ab. Langenbucher ist promovierte Volkswirtin und arbeitete für Boston Consulting, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie Weltbank, ehe sie 2010 bei der größten privaten Stiftung der Welt anfing. Die Bill und Melinda Gates Stiftung verfügt über Einlagen von mehr als 65 Mrd. Dollar. Langenbucher gehört auch dem Verwaltungsrat der belgischen Beteiligungsgesellschaft Sofina an.

Neu in den Henkel-AR soll auch Vinzenz Gruber einziehen. Der 58-Jährige ist Europa-Chef des Lebensmittelkonzerns Mondelez (Milka, Oreo, Philadelphia). Für ihn verlässt der Mars-Manager Poul Weihrauch das Kontrollgremium, er wechselt in Henkels mächtigen Gesellschafterausschuss. Dort wiederum scheidet BMW-Aufsichtsratschef Norbert Reithofer (67) nach 13 Jahren aus.

Seit 16 Jahren führt Simone Bagel-Trah mit Aufsichtsrat und Gesellschafterausschuss die zwei Kontrollgremien des Dax-Konzerns und stellt sich für beide erneut zur Wahl. Die 55-Jährige ist die Ururenkelin des Konzerngründers Fritz Henkel und war 2008 zur Chefin der Familie gekürt worden. Die mehr als 200 Mitglieder aus drei Familienstämmen haben ihre Anteile in einem Aktienbindungsvertrag gepoolt. Dieser könnte frühestens 2033 gekündigt werden.