Shareholder-Aktivisten

Glaxo-Board stellt sich hinter Emma Walmsley

Der Versuch des Shareholder-Aktivisten Elliott Advisors, die Chefin von GlaxoSmithKline aus dem Amt zu drängen, ist vom Board zurückgewiesen worden. Doch die Unzufriedenheit mit ihr ist groß.

Glaxo-Board stellt sich hinter Emma Walmsley

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Die GlaxoSmithKline-Chefin Emma Walmsley (52) hat im Streit mit dem New Yorker Hedgefonds Elliott Advisors Rückendeckung vom Board der FTSE-100-Gesellschaft erhalten. Das Führungsgremium glaube fest daran, dass sie die Richtige dafür sei, die Geschicke des Unternehmens auch weiterhin zu führen, verlautbarte die Nummer 1 der britischen Pharmabranche. Der Board unterstütze die von ihr und ihrem Management-Team ergriffenen Maßnahmen vollumfänglich. Alle seien nach rigorosen Performance-Kriterien ausgewählt worden. Paul Singers Investmentvehikel hatte in einem 17-seitigen Schreiben gefordert, Direktoren mit mehr Erfahrung im Pharma- und Konsumgütergeschäft in den Board zu holen. Ihr Abgang wurde zwar nicht unmittelbar verlangt, doch ließ Elliott durchblicken, dass sich Walmsley nach der Trennung vom Geschäft mit Verbraucherprodukten neu um den Chefposten von GlaxoSmithKline bewerben sollte.

Doch dürfte es dem Finanzinvestor eigentlich um etwas ganz anderes gehen. Teil der Wunschliste war nämlich, dass die auf 40 Mrd. Pfund geschätzte Sparte, die unter anderem Schmerzmittel und Zahnpasta im Angebot hat, nicht, wie von Walmsley seit langem geplant, als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden soll. Der Board solle dagegen Offenheit für andere Möglichkeiten zeigen und Chancen, die sich in den kommenden Monaten ergeben könnten, unparteiisch prüfen, forderte Elliott, als wäre das nicht ohnehin die Aufgabe des Aufsichtsgremiums. Angeblich hofft der Hedgefonds auf Interesse von Wettbewerbern wie Johnson & Johnson, Procter & Gamble oder Reckitt Benckiser, könnte aber auch selbst einen Buy-out anführen.

Ihr Vorgänger Andrew Witty hatte die Oxford-Absolventin 2010 von L’Oréal zu GSK geholt, wo sie das Geschäft mit Verbraucherprodukten führte. Bei dem französischen Kosmetikhersteller war sie 17 Jahre lang in unterschiedlichen Positionen in London, Paris und New York tätig.