Heydemann drückt Orange ihren Stempel auf
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Im Frühjahr hat sie das Ruder bei Orange übernommen, nun drückt sie dem Vorstand des Telekomanbieters ihren Stempel auf: Christel Heydemann hat eine Reihe von wichtigen Personalentscheidungen gefällt, die Montag bekannt gegeben wurden.
Die neue Generaldirektorin von Orange hatte nur wenige Wochen nach ihrem Amtsantritt Aliette Mousnier-Lompré zur Spitze der mit Problemen kämpfenden Sparte Orange Business Services ernannt und kurz darauf Jérôme Hénique zum Chef der Region Afrika und Mittlerer Osten gemacht. Nun wechselt Heydemann den Personalvorstand von Orange und den Chef von Orange Bank aus.
Vincent Lecerf wird neuer Geschäftsführer mit der Verantwortung für den Personalbereich. In dieser Funktion löst er Gervais Pellissier ab, der weiterhin als Berater der Geschäftsführung für Orange tätig sein wird. Lecerf kommt von dem Bergbaukonzern Imerys, wo er ebenfalls Personalchef ist. Er wird am 17. Oktober bei Orange beginnen und dann am 1. Dezember sein neues Amt übernehmen. Lecerf wird dem Vorstand angehören.
Bei Orange Bank nimmt der bisherige Generaldirektor Paul de Leusse nach vier Jahren seinen Hut. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Stéphane Vallois. Orange Bank ist seit dem Start 2017 defizitär. Die Bank-Tochter von Orange hat seit ihrer Gründung Verluste in Höhe von 880 Mill. Euro angehäuft. Im ersten Halbjahr 2022 hat sie einen neuen Betriebsverlust von 80 Mill. Euro verbucht.
Letztes Jahr hatte der Versicherer Groupama angekündigt, seine Beteiligung von 21,7 % an Orange Bank verkaufen zu wollen. Der Telekomriese überlegte daraufhin zunächst, einen anderen Partner wie BNP oder Société Générale mit an Bord zu holen. Letztendlich hat er selbst die Anteile gekauft und eine Kapitalerhöhung über 230 Mill. Euro durchgeführt.