Ein Mann fürs Diffizile

HSBC holt früheren Berater von Tony Blair

HSBC macht einen Diplomaten zum Head of Public Affairs. David Quarrey weiß, wie man sich in politischen Minenfeldern bewegt.

HSBC holt früheren Berater von Tony Blair

HSBC holt ehemaligen Berater von Tony Blair

hip London

Die HSBC wird Sky News zufolge einen ehemaligen Privatsekretär von Tony Blair zum Head of Public Affairs machen. David Quarrey (58) ist ein hochrangiger Diplomat, der unter anderem als ständiger Vertreter des Vereinigten Königreichs bei der NATO und Leiter des britischen Teams im UN-Sicherheitsrat tätig war. Er soll angeblich die Stelle von Sherard Cowper-Coles übernehmen, der nach ganz und gar undiplomatischen Äußerungen unhaltbar geworden war.

Wie der Sender berichtet, wurde Außenminister David Lammy bereits über die Personalie informiert. Die Zustimmung des Advisory Committee on Business Appointments steht noch aus. Das Gremium befindet darüber, wie lange ehemalige Spitzenbeamte keine Positionen in der Privatwirtschaft oder als Lobbyisten übernehmen sollten.

Richtiger Ton entscheidet

Cowper-Coles hatte der britischen Regierung beim Umgang mit China Schwäche gegenüber Washington vorgeworfen und gefordert, die eigenen Interessen wahrzunehmen. Als Beispiel dafür, wie gefügig London sei, habe er den Ausschluss des chinesischen Telekomausrüsters Huawei vom 5G-Netz-Ausbau angeführt. Er legte sein Amt als Group Head of Public Affairs im September 2023 nieder, fungiert aber weiter als Berater der Bank.

HSBC ist darauf angewiesen, dass Manager den richtigen Ton treffen, denn die Bank ist in aller Welt vertreten. Mit der neuen britischen Regierung dürfte Quarrey keine großen Probleme haben. Premierminister Keir Starmer nimmt Ratschläge seines ehemaligen Dienstherren Tony Blair gerne an. Schwieriger ist es, weder in den Vereinigten Staaten noch in der Volksrepublik China anzuecken. Als ehemaliger britischer Botschafter in Israel dürfte Quarrey Erfahrung darin haben, wie man sich in politischen Minenfeldern bewegt.