Nach 28 Jahren in den Diensten des britischen Vermögensverwalters Jupiter hat Edward Bonham Carter seinen Abschied zum 31. Dezember 2022 bekannt gegeben. Bonham Carter hat damit insgesamt mehr als 40 Jahre in der Investmentindustrie gearbeitet und zählt zu den bekanntesten Figuren der Branche. Der 62-Jährige kam 1994 als Fondsmanager zum Fondshaus, das heute rund 54 Mrd. Euro verwaltet.

Bonham Carter stammt aus einer bekannten Familie, zu der auch die Schauspielerin Helena Bonham Carter und der ehemalige Premierminister H.H. Asquith gehören. Er startete seine Karriere 1982 nach einem Wirtschafts- und Politikstudium an der University of Manchester. Seine erste Station absolvierte er als Verwaltungsassistent bei Schroders. Bald wechselte er in die Vermögensverwaltung. Bei Jupiter begann er als Portfoliomanager und arbeitete sich schnell nach oben. Ein Jahr nach seinem Start bei Jupiter übernahm die Commerzbank den britischen Assetmanager. 2000 stieg Bonham Carter zum Co-CEO auf.

Bonham Carter war es selbst, der die Trennung von der Commerzbank wenige Jahre nach dem Kauf einläutete. Er führte 2007 ein vom Finanzinvestor TA Associates unterstütztes Management Buy-out an, durch das Jupiter aus der deutschen Bank herausgelöst wurde. Die Mitarbeiter von Jupiter bekamen 95% der Aktien. Im selben Jahr stieg Bonham Carter zum alleinigen CEO auf und führte das Unternehmen, das er 2010 an die Börse brachte, sieben Jahre. Es heißt, dass der Chef seinen Mitarbeitern regelmäßig empfahl, den Bildschirm auszuschalten, um besser nachdenken zu können. 2014 gab er das Steuer ab und wurde Vice Chairman von Jupiter.

2021 zog er sich ganz aus dem Vorstand zurück, leitete aber die Aktivitäten im Bereich des nachhaltigen Investierens im Zuge des wachsenden Interesses an ESG-Investments. Parallel zu seinem etappenweisen Ausstieg arbeitete der Manager an seiner Karriere nach der Zeit bei Jupiter. 2021 wurde er Chairman der Vermögensverwaltungsplattform Netwealth. Zuvor war der charismatische Ex-Fondschef schon als Boardmitglied der Immobiliengesellschaft Land Securities und des Fernsehsenders ITV berufen worden.