Marc Llistosella bringt Knorr-Bremse ungewohnte Stabilität an der Spitze
Llistosella bringt Knorr-Bremse
ungewohnte Stabilität an der Spitze
jh München
Der Aufsichtsrat von Knorr-Bremse hat den Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Marc Llistosella verlängert. In vielen anderen Unternehmen wäre das allenfalls eine Randnotiz. Im Fall des Münchner Weltmarktführers für Bremsen in Schienen- und Nutzfahrzeugen ist es eine besondere Nachricht. Denn Llistosella hatte drei Vorgänger, die innerhalb von insgesamt nur drei Jahren das Unternehmen verlassen mussten. Eine so hohe, wenn auch erzwungene, Fluktuation gibt es hierzulande selten in der obersten Führungsetage.
Der 1967 geborene Llistosella ist seit Anfang 2023 Vorstandschef von Knorr-Bremse. Sein auf drei Jahre befristeter Vertrag wurde nun um fünf Jahre bis Ende Dezember 2030 verlängert. Die Entscheidung sei einstimmig ausgefallen, teilt das seit Oktober 2018 börsennotierte Familienunternehmen mit. Auch die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat habe die Personalie unterstützt.
Strategie als Knackpunkt
Der ehemalige Infineon-CEO Reinhard Ploss, der seit Mai 2022 den Aufsichtsrat leitet, bescheinigt dem früheren Daimler-Truck-Manager Llistosella und seinem Vorstandsteam, „sehr schnell die großen Herausforderungen angepackt und bereits viele strategisch wichtige Maßnahmen umgesetzt" zu haben. Ploss' Vorgänger Klaus Mangold und Heinz Hermann Thiele hatten den Vorstandchefs Jan Mrosik und Bernd Eulitz vorgeworfen, die Strategie nicht weiterzuentwickeln. Großaktionär Thiele starb im Februar 2021.