Thyssenkrupp

Martina Merz 60

Martina Merz vollendet am 1. März ihr 60. Lebensjahr und blickt dann auch auf dreieinhalb Jahre harter Sanierungsarbeit als Chefin von Thyssenkrupp zurück.

Martina Merz 60

ab – Seit dreieinhalb Jahren hat Martina Merz als Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp einen der schwierigsten Sanierungsjobs in Corporate Deutschland inne. Und obgleich Merz beim Konzernumbau eine Reihe von Rückschlägen einstecken musste, scheint sie der Aufgabe alles andere als überdrüssig. Andernfalls hätte die Managerin, die am 1. März ihr 60. Lebensjahr vollendet, ihrer Vertragsverlängerung bis März 2028 wohl kaum zugestimmt.

Natürlich häuften sich zuletzt Berichte über Knatsch im Vorstand und darüber, dass sie insbesondere auf der Arbeitnehmerseite mit Gegenwind konfrontiert ist. Angesichts der Rosskur, die sie dem Traditionskonzern verordnet hat, vermag das jedoch kaum zu überraschen. Merz hat im November 2020 den Abbau von 11 000 Stellen binnen drei Jahren angekündigt und zu einem guten Teil vollzogen.

Kosten einzusparen ist allerdings nur ein notwendiges Übel. Vom angekündigten Umbau der Konzerns hin zu einer „Group of Companies“, an denen Thyssenkrupp nicht notwendigerweise als Mehrheitseigentümer beteiligt sein muss, ist dagegen noch nicht allzu viel zu sehen. Insbesondere die Verselbständigung und/oder Verpartnerung der Stahlsparte sowie des Marineschiffbaus lassen auf sich warten. Dass Thyssen an dieser Stelle noch nicht weiter sei, sei dem herausfordernden Umfeld geschuldet, begründete die studierte Maschinenbauerin in der Hauptversammlung wortreich und räumte ein, mit dem Tempo beim Umbau selbst nicht zufrieden zu sein.

Dass der Investor Cevian, der ihre Berufung in den Aufsichtsrat im Dezember 2018 beförderte, inzwischen die Segel gestrichen hat, dürfte die Position von Merz schwächen. Verlassen kann sich die einstige Bosch-Managerin dagegen auf den Rückhalt der Krupp-Stiftung, die mit gut 21 % beteiligt ist.