Änderungen im Vorstand

Mauderer neue Vizepräsidentin der Bundesbank

Der Vorstand der Bundesbank ist fast wieder komplett. Lutz Lienenkämper und Michael Theurer nehmen ihre Arbeit im Gremium der Notenbank auf. Zudem ist Sabine Mauderer nun Vizepräsidentin der Bundesbank.

Mauderer neue Vizepräsidentin der Bundesbank

Mauderer neue Vizepräsidentin
der Bundesbank

mpi Frankfurt

Seit diesem Monat arbeitet die Bundesbank mit einem neu zusammengesetzten Vorstand. Am Montag wurden die Politiker Lutz Lienenkämper und Michael Theurer zu Vorstandsmitgliedern der Notenbank ernannt. Zudem ist Sabine Mauderer, die dem Gremium bereits seit 2018 angehört, neue Vizepräsidentin der Bundesbank.

Die 54-jährige Mauderer ist derzeit ebenso wie ihre Vorstandskollegen Joachim Nagel und Burkhard Balz für eine Reihe von Ressorts zuständig. Das liegt daran, dass das eigentlich sechsköpfige Gremium seit dem Jahresstart nach den Abgängen von Claudia Buch und Joachim Wuermeling nur noch zur Hälfte besetzt war. Die Suche für die drei vakanten Posten – Johannes Beermann verließ den Vorstand der Bundesbank bereits Ende 2022 – gestaltete sich schwierig und äußerst langwierig.

Ein Platz noch frei

Die Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen sowie die Bundesregierung ließen sich Zeit bei ihren jeweiligen Nominierungen. Das lag unter anderem daran, dass es nach den hessischen Landtagswahlen im Oktober 2023 zu einem Regierungswechsel in Wiesbaden kam. So ist es auch die hessische Nominierung, die als letzte noch auf ihre formelle Bestätigung wartet. Die schwarz-rote Landesregierung schlug Anfang Juli die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib für den Vorstand der Bundesbank vor. Der Bundesrat muss der Personalie noch grünes Licht erteilen, ehe die Ökonomin bestellt werden kann. Der Bundesrat dürfte sich bei seiner nächsten Plenarsitzung Ende September damit befassen. Eine Zustimmung gilt als reine Formsache.

Noch unklare Arbeitsteilung

Bislang hat die Bundesbank nicht verkündet, wie der neue Ressortzuschnitt der Vorstandsmitglieder aussehen wird. Dass sich Fritzi Köhler-Geib um das Ressort Volkswirtschaft kümmern wird, das derzeit bei Bundesbank-Präsident Joachim Nagel verortet ist, liegt nahe. Vor ihrer Zeit bei der KfW arbeitete Köhler-Geib für den Internationalen Währungsfonds IWF und die Weltbank. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt lag dabei in der Beobachtung und Analyse der Entwicklungen von Finanz- und Geldpolitik in Lateinamerika. Offener ist, welche Zuständigkeiten Lienenkämper und Theurer erhalten.

Der Christdemokrat Lienenkämper bekleidete mehrere Ministerämter in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, das ihn für den Vorstandsposten der Notenbank normierte. So war der 55-Jährige dort von 2017 bis 2022 Finanzminister. Unter anderem als Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU in NRW sammelte Lienenkämper aber auch Erfahrungen bei Verwaltungsaufgaben.

Karriere in der Politik

Das FDP-Mitglied Michael Theurer machte sich ebenfalls einen Namen in der Politik und legte jetzt für seinen neuen Posten seine bisherigen politischen Ämter nieder. Der Baden-Württemberger war zuletzt Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Schienenbeauftragter der Bundesregierung. Diese war es auch, die Theurer für den Posten im Bundesbankvorstand vorgeschlagen hatte.

Der Volkswirt saß zudem früher im Verwaltungsrat der KfW, war Sonderberichterstatter des Europäischen Parlaments zu Steuerthemen sowie Mitglied im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments.

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