Neue Aufgaben für Uwe Nebgen bei der Bundesbank
Neue Aufgaben für Uwe Nebgen bei der Bundesbank
ste Hamburg
Die Hauptverwaltung der Bundesbank in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hat seit dem 1. November einen neuen Präsidenten. Uwe Nebgen hat das Amt von Arno Bäcker übernommen, der seit Anfang 2017 an der Spitze der nördlichsten der neun Bundesbank-Hauptverwaltungen stand.
Bei einer Feierstunde in Hamburg, an der aus der Landespolitik Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) teilnahmen, würdigte Bundesbankpräsident Joachim Nagel die Verdienste des aus Rheinland-Pfalz stammenden promovierten Diplom-Volkswirts. Bäcker habe in 33 Dienstjahren die stabilitätspolitische Linie der Bundesbank im In- und Ausland kenntnisreich und diplomatisch vertreten. „Dafür und für Ihren großen, unermüdlichen Einsatz danke ich Ihnen ganz herzlich – auch im Namen des gesamten, seit wenigen Tagen wieder vollständigen Vorstands“, so Nagel zur Verabschiedung des 63-Jährigen in den Ruhestand. Seinem Nachfolger übergebe Bäcker ein wohl bestelltes Haus.
Rückkehr in den Norden
Für Nebgen, Jahrgang 1960, geht die Übernahme des neuen Postens mit einer Rückkehr in altbekannte Gefilde einher. So absolvierte er nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann ein Studium zum Diplom-Volkswirt an der Universität Hamburg. Seine Bundesbank-Laufbahn begann vor 34 Jahren bei der damaligen Landeszentralbank in Hamburg. Von Bundesbankpräsident Nagel erfuhren die anwesenden rund 150 Vertreter von Banken, Unternehmen und Behörden beim Empfang in der Hauptverwaltung ferner, dass Nebgen, dessen Familie aus Schleswig-Holstein stammt, mit dem Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli sympathisiert.
In den vergangenen fünf Jahren leitete Nebgen die 1987 gegründete Repräsentanz der Bundesbank in Tokio, in der er bereits zwischen 2006 und 2010 tätig war. Weitere Stationen waren ab 2010 der Bereich Finanzstabilität bei der Bundesbank in Frankfurt, wo Nebgen bereits vorher in den Zentralbereichen Volkswirtschaft und Internationales arbeitete. Auslandserfahrungen sammelte er bis 2003 auch für drei Jahre in der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU in Brüssel.
Respekt und Zuversicht
Bei dem Empfang sprach Nebgen nun von einem großen beruflichen Schritt: von der Leitung einer kleinen Arbeitseinheit in Japan in das Amt des Präsidenten einer Hauptverwaltung – einer Behörde mit über 400 Beschäftigten und zuständig für drei Bundesländer mit insgesamt 6,5 Millionen Einwohnern sowie etwa 75 Kreditinstituten mit rund 800 Niederlassungen. Er trete sein Amt „mit Respekt, aber auch mit Zuversicht an“. In allen Feldern seiner Tätigkeit für die Bundesbank sei immer Politik- und Praxisbezug und damit Nähe zur Lebenswirklichkeit gefragt gewesen. „Dies bringt es mit sich, dass ich mich inhaltlich breit und damit gut aufgestellt fühle für die Herausforderungen, die das neue Amt mit sich bringt.“