Der neue Leiter des Portfoliomanagements der Union Investment ist mit einem optimistischen Blick auf die Märkte angetreten. „Wir gehen im Vergleich zum Vorjahr mit besseren Voraussetzungen in den zweiten Corona-Winter“, sagte Andreas Köster, seit 1. September Chief Investment Officer des Assetmanagers, auf einer Veranstaltung am Mittwochabend. So sei der Anteil vollständig Geimpfter in den USA und den vier größten EU-Ökonomien deutlich gestiegen.

Zugleich habe der Restart nach den Lockdowns die weltweite Konjunktur aus einer jahrelangen säkularen Stagnation herauskatapultiert. Grund dafür sei der Abschied nahezu aller großen Wirtschaftsräume vom „Mantra der Austerität“. „Diese Entwicklung wird sich nicht umkehren, dafür ist der gesellschaftliche und politische Konsens zu groß“, so Köster­. Neben steigenden Verschuldungsraten ziehe dies eine höhere staatliche Nachfrage nach sich.

Durch wachsende Investitionen in Digitalisierung steige auch die Effizienz und damit das Potenzialwachstum. Dies bedeute mittelfristig höhere Zinsen in sicheren Häfen wie US-Treasuries und Bundesanleihen. In der Folge nehme der Anlagenotstand ab. Indes sei die befürchtete Insolvenzwelle infolge der Pandemie ausgeblieben, die Unternehmen hätten ihre Gewinne vielmehr beeindruckend gesteigert. Dieser Trend werde anhalten und die Aktienkurse antreiben, da sich steigende Anleiherenditen somit überkompensieren ließen.

Vor seiner Tätigkeit bei Union Investment war Köster in der Schweiz aktiv. Von 2009 bis 2017 war er Leiter Multi Asset bei UBS Asset Management, im Anschluss war er als CIO Global Asset Allocation für das weltweite Wealth Management der UBS verantwortlich.