Nikolas Speer (51) wird bei der deutschen Finanzaufsicht Nachfolger von Exekutivdirektor Raimund Röseler, der sich in den Ruhestand verabschiedet. Der langjährige Manager bei HSBC Deutschland und Commerzbank wird am 1. April den Geschäftsbereich Bankenaufsicht übernehmen, wie die BaFin am Mittwoch mitteilte. Über diese Personalie hinaus habe das Bundeskabinett beschlossen, das Mandat von BaFin-Präsident Mark Branson vorzeitig bis Mitte 2029 zu verlängern.

Zuletzt war Speer von 2018 bis 2023 bei HSBC Deutschland tätig, wo er die finanziellen Risiken im Blick hatte und 2021 als Chief Risk Officer in den Vorstand rückte. Zudem war er von 2023 an für das Kreditrisikomanagement der HSBC Continental Europe in Paris verantwortlich. Im September 2023 habe er HSBC auf eigenen Wunsch verlassen, heißt es weiter.

Bevor er zu der britischen Bank stieß, hatte der Wirtschaftsingenieur Speer von 2004 an verschiedene Positionen bei der Commerzbank inne. So war er von 2011 bis 2018 Bereichsleiter Kreditrisikomanagement und von 2008 bis 2011 Head of Strategy and Projects bei der Mittelstandsbank, ist seinem Linkedin-Profil zu entnehmen. In seiner Anfangszeit bei der Commerzbank war Speer demnach als Senior Analyst, Group Strategy and Corporate Development tätig gewesen. Den Berufseinstieg hatte er 1999 bei der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman gefunden.

BaFin-Präsident Branson kommentierte Speers Ernennung zum Exekutivdirektor mit den Worten: „Gerade mit Blick auf die verschiedenen Risiken, denen Banken heute ausgesetzt sind, ist seine Expertise als erfahrener Risikomanager für uns sehr wertvoll." Dem nach zwei Jahrzehnten aus der BaFin ausscheidenden Röseler (Jahrgang 1962) dankte Branson für dessen Verdienste um die Bankenaufsicht in Deutschland und die BaFin als Organisation. „Wir wünschen ihm für seinen Ruhestand nur das Beste.“

Röseler kam im Jahr 2004 zur Finanzaufsicht. Bis 2010 war er als Referatsleiter Finanzinstrumente tätig und von 2009 zusätzlich als stellvertretender Leiter der Abteilung Risiko- und Finanzmarktanalysen. Nach einem Intermezzo als Abteilungsleiter in der Versicherungsaufsicht zog er 2011 in das Direktorium ein. Vor seiner Zeit als Finanzaufseher hatte Röseler bei der Versicherung Axa gearbeitet, beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband und bei der Bayerischen Vereinsbank. Er habe bei der BaFin zahlreiche Projekte und spannende Entwicklungen begleitet, wird Röseler in der Mitteilung zitiert. „Dabei hatte ich das Privileg, zu einer Finanzaufsicht beizutragen, die national wie international als stark und kompetent wahrgenommen wird.“