Tech-Unternehmer

Softbank-Chef trennt sich von Alibaba

Der japanische Technologie-Unternehmer Masayoshi Son hat den Abschied vom lukrativsten Investment seiner Karriere eingeleitet. Seine Softbank Group verkaufte nach Informationen der „Financial Times“ rund die Hälfte ihrer Anteile an der chinesischen...

Softbank-Chef trennt sich von Alibaba

mf

Der japanische Technologie-Unternehmer Masayoshi Son hat den Abschied vom lukrativsten Investment seiner Karriere eingeleitet. Seine Softbank Group verkaufte nach Informationen der „Financial Times“ rund die Hälfte ihrer Anteile an der chinesischen Alibaba Group über vorausbezahlte Terminkontrakte. Die Beteiligung hatte Son, der nächste Woche 65 Jahre alt wird, zeitweise zum reichsten Japaner gemacht und ihm den Umbau seiner Unternehmensgruppe in eine Finanzholding für Technologiewerte ermöglicht. Son hatte den Alibaba-Gründer Jack Ma nämlich 1999 mit 20 Mill. Dollar unterstützt und später weitere 100 Mill. Dollar investiert. Der Wert seiner Anteile von anfangs 32,2 % stieg zeitweise über 100 Mrd. Dollar und entwickelte sich damit zum Goldschatz.

Doch der Aktienpreis von Alibaba ist seit Oktober 2020 um zwei Drittel gefallen. Dadurch schrumpfte der Alibaba-Anteil am Softbank-Vermögen von damals 60% bis Ende März dieses Jahres auf 23 %. Der Wertverlust von Technologieaktien zwingt Softbank nun dazu, die Papiere trotz des schlechten Kurses zu Geld zu machen. Laut dem FT-Bericht hat Son durch den Vorwärtsverkauf von 213 Millionen Alibaba-Aktien bis zu 22 Mrd. Dollar an Barmitteln eingenommen, die vor allem in den Vision Fund2 geflossen sein sollen. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Son auf diese Weise 13,2 Mrd. Dollar eingenommen.

Son und Ma blieben bis heute Freunde und schicken sich gegenseitig selbstgefertigte Zeichnungen. Im Juni 2020 hatte sich der Japaner nach 13 Jahren jedoch aus dem Verwaltungsrat von Alibaba zurückgezogen. Softbank ist dort heute durch Kabir Misra vertreten. Sollten die beteiligten Banken, darunter Mizuho, Goldman Sachs und UBS, die Aktien verkaufen, dann würde Softbank ihren Sitz im Verwaltungsrat verlieren und müsste die Alibaba-Dividenden nicht mehr einzeln bilanzieren.

Doch noch ist es nicht so weit. Son spekuliert auf einen Turnaround bei Tech-Aktien. Gestiegene Bewertungen seiner Investitionen in Start-ups würden es ihm erlauben, die Alibaba-Aktien selbst zurückzukaufen – zu womöglich besseren Preisen als an der Börse. Seinen ersten Vorausverkauf über Terminkontrakte ab 2016 hatte er allerdings durchgezogen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.